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Andy Warhol, 1977 |
Andy Warhol [
ˈændi ˈwɔːɹhoʊl] (*
6. August 1928 in
Pittsburgh,
PA[1]; †
22. Februar 1987 in
New York City; eigentlich
Andrew Warhola) war ein
US-amerikanischer Grafiker,
Künstler,
Filmemacher und
Verleger sowie Mitbegründer und bedeutendster Vertreter der US-amerikanischen
Pop Art. Seine Karriere begann bereits in den 1950er Jahren als
Illustrator
für Mode-, Hochglanz- und Lifestylemagazine und entwickelte sich
schnell. Er hinterließ ein umfangreiches Gesamtwerk, das von einfachen
Werbegrafiken bis zu Gemälden, Objekten, Filmen und Büchern reicht.
Zudem war er auch als Musikproduzent tätig.
Leben und Werk
Kindheit und Ausbildung
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Warhols Wohnhaus in 3252 Dawson Street |
Andy Warhol war der jüngste von drei Söhnen einer armen Bauernfamilie mit
lemko-ruthenischen (in neuerer Terminologie und genauer:
russinischen) Wurzeln.
[2] Seine Eltern Ondrej Varchola (amerikanisiert zu Warhola) (1888–1942) und Julia Justyna geborene Zavacka (1892–1972), waren
Immigranten aus dem Dorf
Miková bei
Medzilaborce (
Karpaten), im Nordosten der heutigen
Slowakei (damals:
Ungarn). Sein Geburtsname war Andrej Warhola, den er jedoch später amerikanisierte. Er wurde
griechisch-katholisch getauft.
Andy Warhol kokettierte gern mit seinem Geburtsdatum und „verjüngte“
sich gelegentlich auf den Jahrgang 1930, manchmal sogar auf 1933,
weshalb in
Biografien oft unterschiedlichste Angaben zu finden sind; er bekannte sich jedoch zu seinem Geburtsort
Pittsburgh in Pennsylvania. Dort wurde er in der 73 Orr Street geboren
[3].
1934 verließ die Familie ihre Zweizimmerwohnung im Armenviertel Soho
und zog in ein eigenes einstöckiges Backsteinhaus in der 3252 Dawson
Street in South Oakland bei Pittsburgh.
Im Alter von acht Jahren erkrankte Warhol an Veitstanz (
Chorea minor), gepaart mit einer seltenen Pigmentstörung, so dass man ihn lange für einen
Albino hielt. Das bettlägerige Kind entwickelte schnell eine Leidenschaft für
Comics und
Kinofilme,
begann zu zeichnen und Papierfiguren auszuschneiden. In dieser Zeit
entstand eine intensive Bindung Warhols zu seiner Mutter Julia.
[4]
Von 1945 bis 1949 studierte Warhol
Gebrauchsgrafik am
Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh, der heutigen
Carnegie Mellon University, und machte seinen Abschluss in Malerei und Design. Nach Abschluss des Studiums zog er mit seinem Kommilitonen, dem Künstler
Philip Pearlstein,
nach New York, das damals nicht nur ein literarisches Zentrum und eine
Hochburg der Kunst war, sondern auch ein Zentrum der Werbung.
Anfänge und Entwicklung des Siebdrucks (bis Ende der 1960er Jahre)
Anfang der 1950er Jahre lebte Warhol von Gelegenheitsarbeiten als
Werbegrafiker
und Schaufensterdekorateur oder verkaufte Obst und Gemüse auf der
Straße. Die Zeitschrift „Mademoiselle“ veröffentlichte im Februar 1950
Zeichnungen von ihm, die mit „Andy Warhol“ signiert waren: Aus Andrew
Warhola war Andy Warhol geworden.
[5] In dieser Zeit entwickelte er seine Technik des
drop and dripping, eine Methode, die seine späteren
Siebdrucke vorwegnahm: Mit
Tinte und
Tusche gezeichnete Motive von Engeln,
Putten, Schmetterlingen oder Katzen wurden mit einem Blatt
Löschpapier kopiert und auf ein neues Blatt übertragen. So entstanden in Zusammenarbeit mit der Designerin
Suzie Frankfurt
vielfältige Beiträge für Zeitschriften, Magazine, Grußkarten und
Werbegeschenke sowie humorvolle Kochbücher („Wild Raspberries“, 1959).
Auf sogenannten „Colouring Partys“ lud er Freunde und Gäste ein, die
dazu beitrugen, seine Arbeiten farbig auszumalen (was bereits auf die
spätere serielle „fabrikartige“ Produktionsweise seiner Werke und Filme
durch Mitarbeiter hindeutete).
1952 hatte er mit „Fifteen Drawings Based on the Writings of Truman
Capote“ (16. Juni bis 3. Juli, Hugo-Galerie, New York) seine erste
wichtige Einzelausstellung und 1956 stellte er im
Museum of Modern Art in New York aus, beide Male jedoch als Grafiker, nicht als bildender Künstler.
Die Gemälde
Obwohl Warhol als Industrie- und Werbegrafiker überaus erfolgreich
war – Ende der 1950er Jahre zählte er zu den bestbezahlten
Grafikdesignern in Manhattan – wählte er dennoch bald den künstlerischen
Weg und suchte neue Ideen für seine Bilder auf Leinwand. Warhol
konzentrierte sich hierbei auf triviale
Sujets der Popkultur;
Hollywoodstars, Comic- und
Cartoon-Motive, wie
Micky Maus,
Popeye oder
Superman,
die er anfangs noch per Hand anfertigte und vervielfältigte. Mit diesen
der Werbeszene entnommenen Abbildungen distanzierte er sich bewusst vom
Abstrakten Expressionismus eines
Mark Rothko oder
Barnett Newman oder den
Action Paintings eines
Jackson Pollock. Resigniert musste er allerdings bald feststellen, dass Künstlerkollegen wie
Roy Lichtenstein oder
Robert Rauschenberg
das Terrain bereits mit ähnlichen Motiven abgrasten. Eine Verbindung zu
seinem früheren Leben stellte er dadurch her, dass er eine
Schaufensterkollektion aus den noch von Hand gemalten „abgelegten“
Werken für das Kaufhaus
Bonwit Teller in der New Yorker
5th Avenue konzipierte und sich auf eine neue Technik verlegte.
Anfang der 1960er Jahre machte er sich mit dem
Siebdruck vertraut und begann intensiv Bilder aus Flugblättern, Kinoheften, Zeitschriften wie
Life oder dem
Time-Magazine
auszuschneiden und zu sammeln, um sie für seine Bilder zu verwenden.
Kennzeichnend für die folgende Periode seines Schaffens ist die
Verwendung von weit verbreiteten, jedem Amerikaner vertrauten Motiven
(meist aus der kommerziellen
Werbung
und Pressefotos), von denen er Siebvorlagen herstellen ließ und die er
dann seriell wiederholte (Zitat: „I love to do the same thing over and
over again“ – „Ich liebe es, das Gleiche immer und immer wieder zu
tun“). Ein typischer Werktitel jener Zeit lautet „30 are better than
one“: Eine Postkarte der
Mona Lisa
wurde dreißig mal auf der Leinwand vervielfältigt und war daher besser
als nur eine – das Original zählt weniger als die quantitative
Vervielfältigung (
Multiple).
1962 hatte Warhol mit
Campbell’s Soup Cans seine erste Einzelausstellung als Künstler in
Walter Hopps’
Ferus Gallery in Los Angeles (9. Juli–4. August 1962).
[6]
Man begegnete diesen Bildern zunächst mit totalem Unverständnis, nur
zwei Käufer erkannten die revolutionäre Neuerung von Warhols Sichtweise;
einer von ihnen war der Schauspieler
Dennis Hopper.
Eines der bekanntesten Werke aus dieser Zeit dürfte wohl die Abbildung eines Kinostandbildes aus dem Film
Niagara mit
Marilyn Monroe sein, das Warhol über Jahre hinweg in vielen Farbvariationen verarbeitete. Unzählige „
Elvise“, „
James Deans“ und „
Liz Taylors“
sollten folgen. All diese Bilder zeigen jedoch eines deutlich: Sie
stellen ganz bewusst gewählte und weiterbearbeitete Ausschnitte der
Vorlagen dar. Warhols oft zitiertes
Bonmot,
nachdem er gar nicht mehr male und auch seine Vorlagen schon alle da
seien, er selbst also gar keine Kunst mehr produziere, sondern diese
sich selbst, der Künstler im traditionellen Verständnis also nicht mehr
existiere, muss unter diesem Aspekt bewertet werden. Es ist die Auswahl,
die Gestaltung, und das ihr zugrunde liegende Konzept, das die Arbeit
entscheidend prägt. Warhols in den Jahren als Werbegrafiker erworbenes
untrügliches Gespür für die Effekte, die durch eine entsprechende
Gestaltung und Farbgebung hervorgerufen werden, bilden die konsequent
weiterentwickelte biographische und ästhetische Grundlage. Zu Warhols in
Interviews immer wiederkehrender Verschleierungstaktik gehört
dementsprechend auch die Behauptung, diese Arbeiten seien teilweise nur
auf seine Anweisung von seinem jungen Mitarbeiter, dem gelernten
Siebdrucker und Poeten
Gerard Malanga angefertigt worden (ähnliches hatte zuvor z. B. schon
Salvador Dalí von seiner Arbeitsweise behauptet).
Warhol verwendete alles aus der
Populärkultur,
was er irgendwie als „glamourös“ empfand oder so uminterpretierte – und
wenn es, wie in seiner berühmten allerersten Serie, eine Suppendose von
Campbell’s
war. Er schreckte auch vor Geschmacklosigkeiten (die „Desaster“-Serie
mit riesengroß aufgeblasenen Pressefotos von Autounfällen und
Selbstmördern) nicht zurück und nutzte das öffentliche Interesse an
Personen wie der trauernden
Jackie Kennedy nach der Ermordung ihres Mannes
John F. Kennedy
schamlos für seine auf Effekt bedachten Bilder aus. Auch die
Kunstkritik erkannte bald, dass diese Bilder einen ungeheuren
ästhetischen Reiz hatten: Durch ihre Serialität lenkten sie die
Aufmerksamkeit weg vom Motiv hin zur Machart der Vorlagen und ließen
dadurch den manipulativen Charakter der Populärkultur unserer Zeit
erkennbar werden – wir alle sind durch die Massenmedien in unserer
Wahrnehmung gelenkt. Zudem hatten die Bilder ihren optischen Reiz, indem
sie durch grelle Farbgebung und bewusst schlampigen Farbauftrag die
Originalvorlagen so veränderten, dass eine quasi „filmische“ Betrachtung
möglich wurde. Warhols Bilder wurden spätestens seit 1965 als Sensation
auf dem Kunstmarkt gefeiert.
Die Factory
→
Hauptartikel: The Factory
In seinen 1962 gegründeten „Factory“ genannten Ateliers,
verschiedenen in New York gelegenen Fabrikhallen, arbeitete er an
unterschiedlichsten Projekten. Die
Factorys waren quasi Warhols
Experimentierfeld: Atelier, Filmstudio und „Partylocation“ mit
anschließendem „Wohnort“ für die Protagonisten zugleich bildeten sie
den Pool der kreativen Szene New Yorks. Stars wie Bob Dylan, Mick Jagger oder
Jim Morrison fanden sich hier ein und Künstlerkollegen wie
Salvador Dalí oder
Marcel Duchamp.
Warhol spezialisierte sich anfangs auf den Siebdruck. Ausgangsmaterial hierfür waren meistens Bilder aus den
Medien, wie beispielsweise das Magazin
Life oder Film-, Post- und
Autogrammkarten.
Später verwendete er bevorzugt eigene Polaroidaufnahmen für seine
Arbeiten. Viele von Warhols Bildern wurden aber nicht nur von ihm
selbst, sondern auch von seinen Assistenten wie z. B. Gerard Malanga
ausgeführt. Berühmt sind die dreidimensionalen
Brillo-Boxen (Siebdrucke eines Putzmittels auf Holzkisten), die Campbell-Suppendosen, unzählige Marilyn-Monroe-Porträts (teilweise
negativ angefertigt) oder die in der Tradition eines
Memento Mori angefertigten Serien von Autounfällen, Schädeln oder
elektrischen Stühlen.
Bevorzugt wählte er 100 x 100 cm große Leinwände für seine Werke. Indes
wandte sich der besessene Kinofan Warhol auf seiner Suche nach neuem
Material zunehmend der eigenen Filmproduktion zu. Wohl inspiriert durch
Filmemacher der
Film-makers’ Cooperative wie
Jonas Mekas erstand er eine billige Bolex-16-mm-Kamera und begann Mitarbeiter seiner
Factory, Prominente und Unbekannte in allen erdenklichen Situationen zu filmen. Bekannt aus der Zeit der 1960er Jahre sind
Undergroundfilme wie beispielsweise
Empire, ein 8 Stunden langes Porträt des Empire State Buildings in einer einzigen Kameraeinstellung oder
Eat, ein 45 Minuten langer Film, der den Pop-Art-Künstler
Robert Indiana beim Pilzessen zeigt, und zahllose sogenannte
Screen Tests (zusammen mit Malanga). Mit der von ihm geförderten und anfangs auch produzierten Rockgruppe
The Velvet Underground konzipierte er die für damalige Zeiten prätentiösen bis skandalösen
Multimedia-Happenings („
Exploding Plastic Inevitable“).
Das Publikum wurde dabei einerseits durch den ohrenbetäubenden
Verstärkerlärm der Rockgruppe, Filmprojektionen und intensive Licht- und
Stroboskopeffekte
„aufgerieben“. Andererseits schockierten die Performances durch die
sexuellen Provokationen der tanzenden Akteure (zumeist Gerard Malanga
und die Schauspielerinnen
Mary Woronov und
Edie Sedgwick).
Nach dem Attentat durch die
Frauenrechtlerin Valerie Solanas 1968 ließ es der Künstler ruhiger angehen: Die „Factory“ wandelte sich zum Bürohaus, er selbst sah sich zunehmend als
Filmproduzent.
In den 1970er Jahren war er begeisterter Besucher der New Yorker Party- und
Glamour-Szene
z. B. das Studio 54, wo er zunehmend Prominente auf Polaroidaufnahmen
portraitierte. Bekannt aus dieser Zeit sind seine Filme mit
Junkies, die an
Pornografie grenzen (
Flesh,
Trash,
Blue Movie), deren Regie er allerdings zunehmend Paul Morrissey überließ.
Camp-Filme wie die
Western-
Persiflage Lonesome Cowboys oder die
Horrorfilme Flesh for Frankenstein/Andy Warhols Frankenstein und
Blood for Dracula/Andy Warhols Dracula entstanden weitgehend unter der Regie von
Paul Morrissey, der Schauspieler
Joe Dallesandro gehörte dabei fast immer zur Besetzung. Sie überzeichneten und überschritten die jeweiligen
Genres, im Fall von
Lonesome Cowboys z. B. durch improvisiertes Spiel und homosexuelle Cowboys, im Fall von
Blood for Dracula durch
Udo Kier als schwächlichem Graf
Dracula, der auf der Suche nach einer Jungfrau eher Mitleid erregte als Angst einflößte.
Das weltbekannte Zungenlogo, das Markenzeichen der
Rolling Stones wurde entgegen vielen landläufigen Meinungen
nicht von Andy Warhol, sondern vom Designer
John Pasche gestaltet. Warhol hat das Plattencover der LP
Sticky Fingers
mit Aufnahmen von Joe Dallesandros Unterkörper entworfen. Auf einem
Beilegeblatt zu dieser Platte wurde das Zungenlogo erstmals
veröffentlicht.
Die Filme
Zu diesem Zeitpunkt konzentrierte sich Andy Warhol bereits auf seine
zweite Leidenschaft: Den Film. Seit er Ende 1963 in sein zweites
Atelier, die
Factory, umgezogen war, bildete dieses riesige Studio mitten in
Manhattan einen Anziehungspunkt für die New Yorker
Bohème.
Tänzer, Transvestiten, Möchtegern-Schauspieler, Maler, Musiker, alles
versammelte sich hier nach und nach, Warhol ließ alles zu und jeden
seine Leidenschaften ausleben. Und er dokumentierte all dies mit einer
Filmkamera (später auch mit
Polaroids). Mittels einer billigen
Bolex-Schmalfilmkamera begann er, systematisch Aufnahmen von Besuchern, Künstlerfreunden und anderen Prominenten (z. B.
Mick Jagger,
Bob Dylan,
Marcel Duchamp und Salvador Dalí) zu machen. Jeder war als Motiv für die
Screen Tests
(„Probeaufnahmen“) willkommen. Es gibt Hunderte dieser Filme (die bis
heute nur zum Teil öffentlich gezeigt wurden), die im Prinzip alle
gleich hergestellt wurden: Man musste sich auf einen Stuhl setzen, wurde
von einer grellen Lampe angestrahlt, Warhol schaltete die Kamera ein
und ging weg. Man war drei Minuten, bis die Filmrolle durchgelaufen war,
mit sich selbst und dem Objektiv vor dem Gesicht allein. Die Ergebnisse
sind faszinierend, manche Personen versuchen „cool“ zu bleiben, andere
werden sehr nervös und zünden sich eine Zigarette an, wieder andere
bekommen einen Heulkrampf. Die raffinierte Beleuchtungstechnik mit den
harten Schlagschatten macht diese Aufnahmen zur großartigen, meditativen
Dokumentation der ausgehenden
Moderne.
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Billy Name, 2007
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Es gab aber auch viele Filme, die etwas mehr Handlung hatten. In der
Factory tummelten sich genügend Selbstdarsteller, die nur darauf
warteten, gefilmt zu werden und sich vor laufender Kamera bloßzustellen.
Mario Montez, ein puerto-ricanischer Transvestit, gab als „Harlot“ und „Hedy“ (
Hedy Lamarr) eine Vorstellung, „
Blow Job“ zeigte den Kopf und Oberkörper eines jungen Mannes, der sichtlich (aber nicht sichtbar) die Vergnügungen der
Fellatio genoss. „
Couch“, der bekannteste Film dieser Reihe, zeigt ein buntes
Ringelreihen
meist splitternackter männlicher (und einiger weniger weiblicher)
Darsteller in den unterschiedlichsten Paarungen. Deutlich wird hier zum
einen der Focus auf die Welt der
Homosexualität in ihren Spielarten, zum anderen der
Voyeurismus
Warhols, der seine eigene Homosexualität nie offen auslebte. Die zweite
Phase von Warhols Filmschaffen ist geprägt durch die Zusammenarbeit mit
dem
Drehbuchschreiber Ronald Tavel, der, geprägt vom
Theater des Absurden, die Handlungsabläufe und
Dialoge mit einer gehörigen Portion Komik und
Camp-Ästhetik würzte.
In ironischer Übertreibung und als Underground-Alternative zu den
bekannten Hollywood-Darstellern, den „Stars“ nannte Warhol seine
Schauspieler
Superstars. Hiermit wurden in erster Linie die
Frauen in seinen Filmen bezeichnet. Sein erster wirklicher „Superstar“
war das junge Nachwuchstalent und Modell
Edie Sedgwick,
ein steinreiches Mädchen aus bester Familie auf Abwegen. Mit ihr zeigte
er sich, teilweise in gleicher Aufmachung (silbern gefärbte Haare) in
der Öffentlichkeit, vor allem auf Partys, von denen er mit seiner ganzen
Truppe bis zu sechs pro Nacht abhakte. Die Affäre Sedgwick dauerte nur
ein Jahr, dann nahmen die Probleme Edies, die ständig Drogen nahm,
überhand und sie verlor die Kontrolle über sich; in ihrer Phantasie
wollte Bob Dylan sie heiraten, sie schloss sich ihm an und entfernte
sich von Warhol. Mit Sicherheit der bekannteste, vielleicht auch beste
Film Warhols aus dieser Zeit ist
The Chelsea Girls
von 1966, der – teilweise schwarz/weiß, teilweise in Farbe –
verschiedene Protagonisten der Factory als Bewohner des legendären
Chelsea Hotels in
Chelsea (Manhattan) zeigt. Gnadenlos werden Drogenexzesse,
Psychosen,
Exhibitionismus und sexuelle Eskapaden vorgeführt. Der Film war zu seiner Zeit, in der man auf dem Höhepunkt der
Hippie-Euphorie schwebte, ein tiefschwarzes, verstörendes Dokument der urbanen
Gegenkultur New Yorks, in ihm standen
Heroin und
Speed gegen
Hasch und
LSD.
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Andy Warhol und Ulli Lommel während der Dreharbeiten zu Cocaine Cowboys, 1979 |
Gegen Ende der 1960er Jahre fand all dies ein jähes Ende: Die geistig verwirrte Frauenrechtlerin
Valerie Solanas
(sie hatte in einem Film Warhols eine winzige Nebenrolle gespielt)
verübte ein Attentat auf Warhol, der zu dieser Zeit seinen Film „Blue
Movie“ (Superstar „
Viva“
beim stundenlangen Geschlechtsverkehr mit Louis Waldon) drehte. Der
Maler musste ins Krankenhaus, und in den folgenden Jahren überließ er
die Regie seinem Mitarbeiter
Paul Morrissey.
Dieser drehte ganz andere, kommerziell ausgerichtete Spielfilme, für
die Warhol nur noch den Namen hergab. Diese wurden im Gegensatz zu den
frühen Experimentalfilmen US- und europaweit gezeigt. Für diese ist
Warhol heute berühmt.
Nach neuesten Schätzungen des
Whitney Museum of American Art,
das den Filmnachlass aufbewahrt, hat Warhol im Lauf seines Lebens mehr
als 400 Screen-Tests, knapp 280 Filme und über 4.000 Videos gedreht.
Weitere Kunstprojekte
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Plakat von The Velvet Underground, 1966
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Auch jenseits von Malerei und Film erforschte Warhol neue
Territorien. Er erkannte sehr früh die Tendenzen der zeitgenössischen
Kunst und modelte sie zu seiner eigenen Sache um. So protegierte er die
Rockgruppe
The Velvet Underground, indem er sie in der Factory proben ließ (aus all den früheren Übungsräumen, Lokalen und Wohnungen waren
Lou Reed,
John Cale,
Sterling Morrison und
Maureen Tucker
geflogen, weil sie brutal laut waren), und er finanzierte als
„Produzent“ ihre erste Schallplatte. Dazu holte er das deutsche
Fotomodell
Nico ins Studio.
Die Live-Auftritte der Band sind legendär, Warhol als Mastermind verwendete für die
Lightshow erstmals viele neuartige Mittel, die heute alltäglich sind:
Stroboskop und
Spiegelkugel,
Dia- und Filmprojektionen, Farbfilter und Überlagerungen. Die Band trat
grundsätzlich nur in schwarzer Kleidung und mit Sonnenbrillen auf.
Gestaltet waren die
Exploding Plastic Inevitable genannten Auftritte als Aufsehen erregende
Multimedia-
Happenings, zu denen Malanga,
Eric Emerson und
Mary Woronov
ihren „Peitschentanz“ aufführten. Wie in seinen Filmen dokumentierte
Warhol auch mit seiner Band die „dunkle Seite“ der zeitgenössischen
Rockmusik.
Als Fotograf arbeitete Warhol unermüdlich. Alles und jeder wurde porträtiert. Mit seinen Polaroid-
Sofortbildkameras
hielt er das Geschehen um ihn herum fest, in seinem Nachlass gibt es
Zehntausende Fotos, die nie der Öffentlichkeit gezeigt wurden.
Warhol versuchte sich auch als Buchautor. Da er nicht nur viel
fotografierte, filmte und malte, sondern ebenfalls Tonbandaufnahmen
machte, kam ihm die Idee, eine Person aus seiner Umgebung 24 Stunden
lang (wohl in Anspielung auf den
Ulysses von
James Joyce) mit dem Mikrofon zu verfolgen und alles, was er sagte, festzuhalten. Diese Person fand er in „
Ondine“ (Robert Olivo), einem notorischen
Speedfreak,
der pausenlos quasselte, wenn er wieder Drogen genommen hatte – was bei
ihm der Dauerzustand war. Die Aufnahmen, in Wahrheit nicht am Stück,
sondern über mehrere Monate gemacht, stellen ein unlesbares Dokument des
Aberwitzes dar. Stundenlange Monologe, abwechselnd mit aggressiven
Unterhaltungen, zu denen auch Edie Sedgwick, Lou Reed und andere
beitrugen, sind völlig dilettantisch von zufällig in der Factory
anwesenden Besuchern abgetippt worden. Das Buch strotzt nur so vor
Fehlern, aber das ist genau das, was Warhol wollte. Als der
Verlagslektor dagegen Einspruch erhob, deklarierte Warhol das Buch zum
Kunstwerk und damit alle Fehler, Ungereimtheiten, Lücken und
durcheinander geratenen Passagen. Der Titel des Buchs ist Programm:
A: A Novel (A: Ein Roman), wobei „A“ für
Amphetamin steht, dessen Wirkungen es dokumentiert.
Kaum bekannt ist, dass er sogar ein Theaterstück „geschrieben“ hat. 1971 wurde das Stück
Pork in New York und London aufgeführt (Regie:
Anthony J. Ingrassia), das auf Tonbandmitschnitten von Telefongesprächen zwischen Warhol und
Brigid Berlin
basierte. Das Stück, welches angeblich zuerst 29 Akte und 200 Stunden
lang war, sorgte überall für Verwirrung und Ärger, denn es schien eine
Abrechnung mit den eigenen
Superstars unter der Gürtellinie zu sein. Der Titel
Pork, „Schwein“, ist eine Verballhornung des
Alias-Namens Brigid Polk, Billy Name wurde zu Billy Noname, „Viva“ zu
Vulva, die Handlungen der meist nackten Darsteller waren obszön. Trotzdem lief es im Londoner
The Roundhouse über ein Jahr lang.
[7]
Das Attentat und die Zeit danach
Nach einem Attentat durch die radikale Frauenrechtlerin
Valerie Solanas
am 3. Juni 1968, bei dem Warhol durch mehrere Schusswunden
lebensgefährlich verletzt wurde und längere Krankenhausaufenthalte
verbringen musste, änderte sich sowohl sein offener Umgang mit den
Factorymitarbeitern und -besuchern als auch das Werk des Künstlers: Er
konzentrierte sich wieder verstärkt auf seine Bilder und Siebdrucke und
vermarktete später sogar die beim Solanas-Attentat zerschossenen
Arbeiten („Elvis Lives“, „Shot Marilyn“). Die Geschichte um das Attentat
von Solanas wurde 1996 unter dem Titel
I Shot Andy Warhol verfilmt.
Warhols neues Atelier am
Union Square
wurde seit dem Attentat von Kameras überwacht; das Geschäftliche
überließ er zunehmend seinen Angestellten. So setzte er alsbald den
jungen Aufsteiger Frederick Hughes in den Führungsstab seiner
Kunstmaschinerie, während sich Morrissey weiterhin um die Filmproduktion
kümmerte.
Narzisstisch wie Warhol war, ließ er seine Schussverletzungen von dem amerikanischen Starfotografen
Richard Avedon ablichten. Die
Factory verwandelte sich letztlich von der angesagten „Szenelocation“ in eine normale Büroetage. Die Mitarbeiter der ersten Stunden,
Gerard Malanga und
Billy Name
verschwanden nach Unstimmigkeiten aus der Factory. Hughes stammte aus
gutem Hause und hatte hervorragende Verbindungen zu texanischen
Ölindustriellen und Kunstsammlern, wie beispielsweise
Dominique de Ménil.
Diese versorgten Warhol in den folgenden Jahren immer wieder mit
Porträtaufträgen und trieben die Preise für seine Bilder in die Höhe.
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Logo des Studio 54 |
Nachdem durch das Attentat sein eigenes „Partyrefugium“ zerstört
worden war, stürzte sich Warhol selbst in den frühen 1970ern zunehmend
in die kommerzielle Party-Szene und zählte bald zu den Stammgästen des
Studio 54, einer der damals meist frequentierten Diskotheken New Yorks. Dort traf sich die
High Society im Kellerraum und schnupfte
Kokain,
das damals noch extrem teuer war. Die Kunstkritik hat Warhol immer
wieder vorgeworfen, sich in dieser Zeit „ausverkauft“ zu haben. Der
(unpolitische) Kontakt zu durchaus dubiosen Figuren aus der Umgebung des
Schah von Persien oder des philippinischen Diktators
Marcos
war sicher nicht förderlich für ein gutes Image. 1972 starb seine
geliebte Mutter Julia; ein erneuter Anlass für den Künstler, sich in
einer Siebdruck-Serie mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen (die
Vanitas-Serien
„Skulls“, „Shadows“ etc.). Privat zog sich der Künstler immer mehr
zurück in sein New Yorker Stadthaus, wo er über zehn Jahre lang mit
seinem Lebensgefährten Jed Johnson lebte.
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Andy Warhol (rechts) überreicht Jimmy Carter bei einem Empfang im Weißen Haus ein Porträt des Präsidenten (14. Juni 1977) |
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Von Andy Warhol 1979 gestalteter BMW M1
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Mit den fortschreitenden 1970er Jahren begann Warhol (in seinem Sinne) aus Kunst schließlich
Kommerz
zu produzieren: Er porträtierte wie am Fließband jeden, der ihm das
entsprechende Honorar bezahlte. Er bemalte Fahrzeuge von Autofirmen wie
BMW oder
Mercedes Benz
und war stets gern gesehener Gast in Video- und Fernsehproduktionen.
Seine (meist prominenten und zahlungskräftigen) Kunden lichtete er in
seinen
Sessions (Sitzungen) mit der Polaroidkamera ab, die er
anschließend zur Belichtung der Druckschablonen für seine Siebdrucke
gab. Zunehmend konzentrierte er sich überdies auf die
Kolportage,
machte unendliche Tonbandaufnahmen und lichtete hemmungs- und wahllos
Stars und Sternchen der New Yorker Szene für seine im November 1969
gegründete Zeitschrift
Interview
ab. Gern und schonungslos kompromittierten er und seine Mitarbeiter
ihre oft alkoholisierten oder drogenberauschten Interviewpartner mit den
Artikeln und Fotografien ihrer Zeitschrift.
Das alles ist signifikant für die Entwicklung der
postmodernen
Ästhetik, und auch hier muss Warhol die Rolle eines Vorreiters
zuerkannt werden: Die scheinbare Wahllosigkeit reflektiert den
überbordenden, stets sich weiter differenzierenden und immer
unüberschaubareren Kommunikationsfluss der
Informationsgesellschaft.
Warhol probierte stets das Neue und Neueste aus, weil es sich ihm
anbot. Seine Großartigkeit als Künstler besteht ganz klar darin, dass er
sofort die Möglichkeiten neuer ästhetischer Ausdrucksweisen erkannte
(er war beispielsweise ein Pionier des
Videofilms,
auch hier gibt es Hunderte von Stunden bis heute völlig unbekanntes
Material), und er ästhetisierte seine neu gefundene gesellschaftliche
Rolle als Anlaufstelle für Klatsch und Tratsch, indem er mit
Interview das erste
Lifestyle-Magazin überhaupt gründete. Als
Porträtmaler hat er eine geschlossene Serie geschaffen, das kunsthistorisch in der Tradition eines
Velazquez
und der höfischen Malerei steht. Dass er sich all dessen völlig bewusst
war, dokumentieren die erst in den letzten Jahren bekannt gewordenen
„Time Capsules“ (Zeitkapseln), die er seit den frühen 1970er Jahren
anlegte. Insgesamt etwa 600 Umzugskartons hat Warhol bis zu seinem Tod
mit allem gefüllt, was ihm wichtig oder weniger wichtig war. Daraus sind
phantastische Zeitdokumente entstanden, deren besonderer Reiz sich erst
jetzt und in den nächsten Jahrzehnten enthüllen wird.
Im Mai 1979 traf Warhol, der seine neuen Bildern in der Galerie Hans
Mayer in Düsseldorf zeigte, zum ersten Mal auf den deutschen Bildhauer
Joseph Beuys.
[8] Beide Künstler sahen sich 1980 erneut. Anlass war die Ausstellung
Joseph Beuys by Andy Warhol, die am 1. April 1980 in der Galerie
Lucio Amelio in Neapel stattfand, und auf der neun Siebdruckporträts mit dem Titel
Joseph Beuys, die Warhol von Beuys im Anschluss an ein
Treffen in
New York nach Polaroidaufnahmen hergestellt hatte, gezeigt wurden.
[9]
In den 1980er Jahren arbeitete Warhol mit befreundeten Künstlern, wie
Keith Haring,
Jean-Michel Basquiat oder
Francesco Clemente
zusammen. In dieser Phase entstanden einige gemeinsame Gemälde; jeder
Künstler arbeitete hierbei in seiner eigenen Technik und kombinierte sie
auf einer Leinwand. 1984 war er auf der Gruppenausstellung
Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf vertreten.
Seine letzte großformatige Arbeit sollte die Auseinandersetzung mit
Leonardo da Vincis Abendmahl
werden. Ein riesiger Gemäldezyklus ist daraus entstanden, über 100
meist traditionell mit dem Pinsel gemalte Bilder, teilweise über
4 × 10 Meter groß. Der Schalk saß Warhol bis zuletzt im Nacken: Es
handelt sich bei den „Last Suppers“ nicht um eine Beschäftigung mit dem
Original, sondern um die Weiterbearbeitung einer kitschigen Gipsplastik,
die er in einem Ramschladen in
Little Italy fand.
Tod
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Warhols Grabstein auf dem Friedhof St. John the Baptist Byzantine Catholic Cemetery |
Am Morgen des 22. Februar 1987 verstarb Warhol überraschend und unter
bis heute ungeklärten Umständen an den Komplikationen einer
Gallenblasenoperation im New York Hospital. Er wurde im engsten Familienkreis in seinem Geburtsort Pittsburgh beigesetzt. Mit einer Messe in der
St. Patrick’s Cathedral wurde des Künstlers unter Teilnahme von über 2.000 Trauergästen gedacht.
Testamentarisch wurde Fred Hughes als Nachlassverwalter bestimmt. Als Haupterben seines Vermögens (das
New York Magazine schätzte es damals auf über 100 Millionen US-Dollar) hatte der Künstler, neben Familienmitgliedern, die Gründung der
Stiftung Andy Warhol Foundation for Visual Arts bestimmt. Abgesehen von der Versteigerung der
Devotionalien brachten allein die Werke aus Warhols Privatsammlung seiner Künstlerkollegen wie
Cy Twombly oder Rauschenberg mehrere Millionen Dollar.
Betrachtungen zur Person
Andy Warhol war eine
introvertierte,
scheue und undurchsichtige Persönlichkeit. Er lebte seine
Homosexualität nicht öffentlich, obwohl er sie, darauf angesprochen,
nicht abstritt. Indem er zeitlebens die (männliche) Homosexualität zu
einem der zentralen Fixpunkte seines Schaffens erhob, förderte er die
Auseinandersetzung mit dem Thema.
Er zeigte sich in den 1960ern zumeist mit weißblond, teilweise
silbern gefärbter Perücke und dunkler Sonnenbrille. Warhol gab nur wenig
von sich preis, war wortkarg und stilisierte sich selbst zur
Sphinx und
Ikone der New Yorker Kunstszene. Der Schriftsteller
Truman Capote
nannte ihn eine "Sphinx ohne Geheimnis". In Interviews und Gesprächen
entzog er sich geschickt den Erwartungen zu seiner Person und übte sich
konsequent darin, den Mythos „Andy Warhol“ aufzubauen. Einmal sandte er
sogar einen Doppelgänger (
Allen Midgette)
zu öffentlichen Vorträgen an Universitäten und Presseterminen. Er hatte
eine sehr enge Bindung zu seiner Mutter, die bei ihm in New York lebte.
Er war religiös, aber auch dies auf seine ganz eigene Weise. Nach
seinem Tod wurde bekannt, dass er intensiveren Kontakt zur Pfarrkirche
St. Vincent Ferrer an der Upper Eastside hatte und sich in späteren
Jahren an Armenspeisungen zu Weihnachten beteiligte.
Nach dem Attentat von 1968 war Warhol ein anderer Mensch: Er neigte
seitdem zu einer zwanghaften Kauf- und Sammelwut, die sich sowohl in
seiner Arbeit wie in seinem Privatleben widerspiegelte. Obwohl der
Künstler lebenslang unter der Angst litt, wieder zu verarmen, gab es
kaum einen Flohmarkt in New York, der von ihm verschont wurde und auf
dem er nicht wenigstens einen Gegenstand kaufen „musste“, wie er es
einmal in seinen Aufzeichnungen schilderte. Er entdeckte als einer der
ersten die Qualitäten des
Art Déco
wieder und kaufte Uhren, Broschen und Möbel aus jener Zeit. Warhols
geräumiges Privathaus war eine einzige Ansammlung von historischen
Kunstwerken und Arbeiten zeitgenössischer Künstlerkollegen wie
Lichtenstein, Rauschenberg und Twombly, sowie wertvoller Möbeln,
Unmengen an
Kitschobjekten (z. B. Mickey Mouse-Figuren), edlem und billigstem
Porzellan,
Fundsachen, Kaugummiautomaten und vielem anderen mehr. Die
Versteigerung seines Nachlasses soll, Presseartikeln zufolge, um die 900
Millionen US-Dollar erzielt haben.
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Andy Warhol Bridge in Pittsburgh |
In seinen 1989
postum von seiner Sekretärin und engen Vertrauten
Pat Hackett veröffentlichten
Tagebuchaufzeichnungen
erfährt man mehr über den Menschen Andy Warhol und seine wahre
Persönlichkeit. Interpretiert man das Buch, muss Warhol in den
ausgehenden 1980ern zunehmend unter Ängsten vor Krankheiten wie
AIDS,
das von ihm selbst als „Schwulenkrebs“ bezeichnet wurde, den Folgen des
Attentats und zunehmender Vereinsamung, bedingt durch seine
gescheiterten homosexuellen Beziehungen, gelitten haben. Warhol wurde
auch abergläubisch, steigerte sich in seine
Hypochondrie und fiel auf einige Quacksalber, Wunderheiler und „Steintherapeuten“ herein.
[10] Hervorstechend an Warhol war jedoch sein zeitlebens ebenso lakonischer wie zynischer Umgang mit dem Tod: Als seine erste „
Muse“
Edie Sedgwick
und weitere Mitarbeiter seiner Factory starben, zeigte er kaum eine
Gefühlsregung. Er selbst klagte bis zum Schluss über seine zunehmenden
körperlichen Beschwerden, dies aber nie öffentlich. Das widersprach dem
Image, das er der Außenwelt hinterlassen wollte: „Ich wollte immer eine
Maschine sein“.
„Wer alles über Andy Warhol wissen will, braucht nur
die Oberfläche anzusehen, die meiner Bilder und Filme und von mir, und
das bin ich. Da ist nichts dahinter.“
– Andy Warhol: zitiert nach: Stefana Sabin: Andy Warhol. Rowohlt, Reinbek 1992, S. 84.
Rezeption
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Andy-Warhol-Museum in Pittsburgh |
Warhols Beitrag zur Etablierung der Pop-Art in der bildnerischen,
darstellenden wie kinematografischen Kunst in den 1960er Jahren ist
bedeutend.
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Das Andy-Warhol-Museum für moderne Kunst in Medzilaborce
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Warhols Namenszug am Andy-Warhol-Museum in Medzilaborce |
Sein Werk wird auch als eine maschinelle
Persiflage
auf die Konsumgesellschaft interpretiert, die teilweise durchzogen ist
von schwärmerischen und homoerotischen Anspielungen (die frühen Grafiken
und späteren Filme). Andererseits wird seine Selbstbezeichnung als
„Business Artist“ durchaus kritisch rezipiert: „Dem Bild des autonomen
Künstlers, der seine Aufträge selbst bestimmt, setzte er das Bild eines
Künstlers entgegen, der permanent zu Diensten steht.“
[11] So porträtierte er jeden, der bereit war, 25.000 Dollar zu zahlen.
Warhols Bildwerke leben von einer experimentellen und
lumineszenten Farbgebung (meist mittels
Acrylfarben),
bei der er bewusst auf generativ bedingte Verfremdung setzte und auch
stoisch Fehler beim Kopieren von Vorlagen akzeptierte oder die
Herstellung der Siebdrucke seinen Mitarbeitern überließ. Viele Arbeiten
stammen jedoch vermutlich nicht einmal aus seiner Hand. Bei Galerie-
oder Museumsbesuchen soll er sich über Fälschungen seiner eigenen Werke
amüsiert haben. Seine Arbeit ist von Originalität, subtilem Humor aber
auch
Zynismus geprägt; seien es seine
Do-It-Yourself-Bilder zum Selbstausmalen,
Camouflagemuster,
Umkehrungen oder die Bildreihe
Electric Chair (elektrischer Stuhl), von der er gesagt haben soll:
„Ich fertige sie in jeder Farbe, solange sie nur zu den Gardinen passen.“
Andy Warhol war Teilnehmer der
4. documenta in
Kassel im Jahr 1968 (mit
Ten Marilyns, erstmals in Europa gezeigt), auf der
Documenta 6 (1977) und der
Documenta 7 im Jahr 1982 als Künstler vertreten.
Im Jahr 1991 wurde das Andy Warhol Museum für moderne Kunst in
Medzilaborce,
Slowakei, von Warhols Bruder John Warhola (1925–2010)
[12]
dem slowakischen Kulturminister und der Warhol Foundation, New York,
gegründet. Es enthält mehrere Originale und persönliche Gegenstände, die
von der Warhol Foundation und seinen Verwandten gespendet worden waren.
Der Dokumentarfilm
Absolut Warhola des polnischen Regisseurs
Stanisław Mucha
aus dem Jahr 2001 widmet sich diesem Museum und der Gegend um
Medzilaborce. Ein weiteres Museum, The Andy Warhol Museum, eröffnete im
Jahr 1994 seine Ausstellungsräume in Pittsburgh, seiner Geburtsstadt.
Serielle Reproduktion und Techniken
Warhols Kunst war stets geprägt durch die serielle
Reproduktion,
bzw. Reproduzierbarkeit von Bildgegenständen, Alltäglichem, Trivialem
und Banalem. Stets von der Idee des „Kopierens“ und der konsequenten
Abfolge fasziniert (u. a. durch seine Filmleidenschaft), versuchte
Warhol zunächst, Bilder aus Kinomagazinen per Hand abzuzeichnen. In der
Folge machte er sich mit der Methode des indirekten
Siebdrucks (
Transferdruck)
vertraut und begann alltägliche, gegenwärtige und vertraute Motive aus
Medien (Zeitungen, Magazine) zu filtern und umzusetzen. Aus diesem
Grunde wurde Warhol oft mit dem Vorwurf des
Plagiats bezichtigt. Er wählte bevorzugt grelle
Acrylfarben
und starke Farbkontraste für seine Bilder (z. B. Marilyn, Elvis, Liz).
Ab den 1970ern suchte Warhol verstärkt nach neuen Techniken und
Ausdrucksformen (z. B. die
Piss Paintings, mit Urin per
Oxidation auf Kupferfarbe „gemalte“ Bilder). In seinen späteren Arbeiten verwendete er u. a. auch Diamantstaub in seinen Arbeiten (z. B.
die Porträtserie von Joseph Beuys).
Motive
Vorrangig sind seine Porträts bekannter Persönlichkeiten (Marilyn Monroe,
Elvis Presley, Liz Taylor,
Mao und vielen anderen mehr). Er interessierte sich indes auch für die
Ästhetik der
Ware und der
Konsumgesellschaft, wobei Konsum von ihm positiv gesehen wurde. Umstritten ist, ob dies eine Variante der
Überidentifikation darstellte, wie auch viele seiner Statements. Er liebte die Künstlichkeit und raffinierte
Kolportagen und schaffte es (als gelernter Grafiker) geschickt, sich selbst als
Image/
Marke zu erfinden und zu feiern. Sein Werk folgt dem beständigen Versuch, die Grenzen zwischen
Kunst und Kommerz, also kommerziell angewandter Kunst (
Werbung,
Design) und bildender Kunst (
Hochkultur) aufzuheben. Er vertrat das Ideal einer
Business-Kunst.
Künstlerische Hommagen
Lou Reed und John Cale, die früheren Mitglieder von The Velvet Underground, widmeten Warhol das Hommage-Album
Songs for Drella
(1990). Die 15 Songs des Albums spiegeln Stationen in Warhols Leben
sowie Aspekte seiner Persönlichkeit und seines Schaffens wider.
David Bowie bewunderte Warhol seit den 1960ern und bezeichnete ihn als eine seiner großen Inspirationsquellen. 1971 schrieb er den Song
Andy Warhol, der im selben Jahr auf seinem Studioalbum
Hunky Dory erschien; im September des Jahres besuchte er Warhol in dessen Factory und spielte ihm dabei den Song vor. Laut Warhol-Biograf
Victor Bockris
soll Warhol nicht besonders begeistert gewesen sein: „David Bowie sagte
der Song sei positiv gemeint. Doch Andy fand ihn gräßlich … Andy sieht
wie ein Schrei aus … natürlich gefiel ihm eine solche Zeile nicht, da er
große Komplexe wegen seines Aussehens hatte.“
[13] 1996 verkörperte Bowie selbst Andy Warhol in
Julian Schnabels Biopic
Basquiat.
Im März 2011 wurde
The Andy Warhol Monument - eine Statue von Andy Warhol, entworfen von dem Künstler
Rob Pruitt
- auf dem Union Square, vor dem ehemaligen Standort von Warhols Factory
aufgestellt. Das Monument soll dort vorerst bis Oktober 2011 zu sehen
sein .
[14]
Zusammenfassung
Andy Warhols Einfluss auf Kunst und Popkultur der 1990er und der
Jahrtausendwende ist weitreichend. Künstler und Künstlerinnen wie z. B.
Jeff Koons,
Mariko Mori,
Res Ingold (
Ingold Airlines) oder auch die Literaten der
Popliteratur können in Selbstbespiegelung und postmoderner Weltsicht als seine Nachfolger betrachtet werden.
Werk
Bilder (Auswahl)
Die Jahreszahlen beziehen sich jeweils auf erstmals datierte Versionen.
|
Andy-Warhol-Ausstellung zu seinem 20. Todestag in der Royal Scottish Academy in Edinburgh, Schottland |
- 1948/49: Dancers, Orchestra, Offset-Lithographien
- 1955: À la recherche du Shoe Perdu, Serie von Offset-Lithographien
- 1961: Superman, Dick Tracy, Popeye und andere Comicmotive
- 1962: Campbell’s Soup (diverse Variationen)
- 1962 Big Crushed Campbell's Soup Can (Cream of Chicken), Sammlung Larry Gagosian [15]
- 1962: 200 One Dollar Bills
- 1962: Marilyn Diptych
- 1963: Ethel Scull 36 Times. Acryl und Siebdruck auf Leinwand, 254 × 65 cm. Gemeinsamer Besitz des Metropolitan Museum of Art und des Whitney Museums.
- 1963: Triple Elvis
- 1963: Thirty Are Better Than One (Verfremdungen von Leonardo da Vincis Mona Lisa)
- 1963: White Car Crash 19 Times (aus der Disaster-Serie, diverse Versionen)
- 1963: Electric Chair (aus der Disaster-Serie, diverse Versionen)
- 1964: Brillo Box
- 1964: Marilyn (diverse Versionen, teilweise invertiert gedruckt)
- 1964: Flowers
- 1964: Jackie, Triptychon, Museum Ludwig, Köln
- 1966: Cow Wallpaper, Silver Clouds
- 1967: Big Electric Chair (Serie)
- 1967: Marilyn Monroe Abb.
- 1968: Campbell’s Tomato Soup
- 1972: Mao
- 1975: Mick Jagger, Neue Galerie, Sammlung Ludwig, Aachen
- 1977: Muhammad Ali
- 1978: Shadows, Oxidation Paintings
- 1979: After the Party
- 1979–1986: Reversal Series; Umkehrungen bekannter Sujets
- 1980: Holstentor, Lübeck, Museum St.-Annen-Kloster[16]
- 1980: Joseph Beuys, Galerie Bernd Klüser, München
- 1980–1984: Serien berühmter und historischer Persönlichkeiten:
- 1982: Dollar Sign
- 1983: Serie Species at Risk (Vom Aussterben bedrohte Tiere)
- 1985/86: The Last Supper (Eine Verfremdung von Leonardo da Vincis Das Abendmahl; mehrere Variationen)
- 1986: Grace Jones
- 1987: Moonwalk (History of TV Series)
- Anmerkung
Einige Werke von Andy Warhol lassen sich nur schwer datieren, da sie
weithin unveröffentlicht waren. Angeblich sollen sie auch von
Mitarbeitern seiner
Factory wahllos „produziert“ worden sein.
Dies mag eine typische „Pop“-Behauptung von Warhol selbst sein. Genau
wie er später selbst einmal gesagt haben soll, dass er sich bei
Ausstellungen über die Fälschungen seiner eigenen Werke amüsiere
[17].
Eher jedoch war das Gegenteil der Fall: Warhol war kontrollbesessen.
Nichts verließ sein Atelier, das nicht von ihm selbst abgesegnet wurde.
Bekannt ist der Fall, dass Gerard Malanga im Jahr 1968 in Italien von
ihm gefälschte „Warhols“ zum Verkauf anbot – er wusste ja, wie sie
hergestellt wurden. Warhol wurde dies von einem römischen Galeristen
mitgeteilt, Malanga bekam sofort große juristische Schwierigkeiten und
musste eine Unterlassungserklärung abgeben.
Filme (Auswahl)
|
- My Hustler (August 1965) Produktion und Regie
- Paul Swan (August/September 1965) Produktion und Regie
- Camp (August/September 1965) Produktion und Regie
- Hedy (November 1965) Produktion und Regie
- More Milk Yvette (November 1965) Produktion und Regie
- Lupe (The Death of Lupe Velez) (Dezember 1965) Produktion und Regie
- The Velvet Underground and Nico. A Symphony Of Sound (Januar 1966) Produktion und Regie
- Bufferin (Anfang 1966) Produktion und Regie
- Bike Boy (1966) Produktion und Regie
- The Chelsea Girls (Sommer 1966) Produktion und Regie
- **** (Four Stars) (August 1966 bis September 1967) Produktion, Regie und Drehbuch
- Kiss The Boot (Winter 1966) Produktion und Regie
- Imitation Of Christ (Mai/Juni 1967) Produktion und Regie
- I, A Man (Juli 1967) Produktion und Regie
- Bike Boy (August 1967) Produktion und Regie
- The Loves Of Ondine (August 1967) Produktion und Regie
- Nude Restaurant (Oktober 1967) Produktion und Regie
- Lonesome Cowboys (Dezember 1967) Produktion und Regie
- Blue Movie (Juli/August 1968) Produktion und Regie
- Flesh (1968) Produktion
- Trash (1970) Produktion
- Women in Revolt (1971) Produktion
- Heat (1972) Letzter Teil der Trilogie nach Flesh und Trash Produktion
- Andy Warhols Frankenstein (1973) Produktion
- Andy Warhols Dracula (1974) Produktion
- Identikit/The Driver's Seat (1974) Darsteller
- Andy Warhol's Bad (1976) Produktion
- Cocaine Cowboys (1979) Darsteller
|
- Anmerkung zu Filmen und Videos
Warhol hat eine unzählige Reihe von Filmen mit meist experimentellem Charakter
(auch als Undergroundfilme bezeichnet) produziert, die teilweise chronologisch nicht mehr erfassbar sind; so dauerte beispielsweise der Film
**** (Four Stars)
circa 24 Stunden, wurde nur ein einziges Mal aufgeführt und
anschließend in unterschiedliche Einzelfilme zerschnitten. Manche Filme
wurden teilweise für Warhols
Exploding Plastic Inevitable
Happeningshows verwendet. Seit 1968 (nach dem Attentat) war Paul
Morrissey der Regisseur der Filme, Warhol gab nur noch seinen Namen
dafür her. Ironischerweise stammen die bekanntesten Filme wie
Flesh,
Trash und
Bad überhaupt nicht von Warhol, sie stellen nur schlechte Nachahmungen der frühen Experimentalfilme dar.
- Unterschiede zwischen Original- und Kaufversionen
Die Videos /DVDs der Filme mit der Kennzeichnung
FSK 16 sind teilweise stark geschnitten. Sogar die Versionen mit der Freigabe
FSK 18 sind, wenn man den Besprechungen glauben darf, in Einzelfällen gegenüber der Originalversion gekürzt.
Warhols Auftritte in Film und Fernsehen
Warhol selbst trat in den 1980er-Jahren in zahlreichen Fernseh-, Werbe- und Videospots auf (unter anderem für die Computerfirma
Apple), der Vorstellung des
Amiga-Computers, sowie in einem Video der Bands
The Cars und
Curiosity Killed the Cat, in der TV-
Soap-Opera
The Love Boat oder dem Kino-Film
Tootsie. Im lokalen New Yorker Fernsehen hatte er fünf Jahre lang seine eigene Fernseh-Show
Andy Warhol’s Fifteen Minutes.
Diskografie
Plattencover
- Various Artists, „Cool Gabriels“ (1956), Groove LG-1003
- J. J. Johnson, Kai Winding, Benny Green, „Trombone by Three“ (1956), Prestige 4
- Kenny Burrell, „Volume 2“ (1957), Blue Note BLP-1543
- Moondog, „The Story of Moondog“ (1957), Prestige 7099
- Maurice Ravel/Boston Symphony Orchestra, „Daphnis und Chloe“ (1958), RCA LM-1893
- Kenny Burrell, „Blue Lights“ (1958), Blue Note 1596
- Tennessee Williams, „Reading from The Glass Menagerie“ (1960), Caedmon TC 1005
- Johnny Griffin, „The Congregation“ (1959), Blue Note 1580
- The Velvet Underground, The Velvet Underground & Nico (1967), Verve V6-5008
- Rolling Stones, „Sticky Fingers“ (1971), Rolling Stones 39105
- John Cale, „The Academy in Peril“ (1972), Reprise REP 44212
- Paul Anka, „The Painter“ (1976), UA LA653-G
- Rolling Stones, „Love You Live“ (1977), Rolling Stones COC 2-9001
- Diana Ross, „Silk Electric“ (1982), RCA AFL1-4384
- Billy Squier, „Emotions In Motion“ (1982), Capitol ST 512217
- Aretha Franklin, „Aretha“ (1986), Arista AL8442
- John Lennon, „Menlove Ave.“ (1986), Capitol R-144136
Bibliografie
Bücher von Warhol
- Interviews mit Andy Warhol, Hrsg. von Kenneth Goldsmith, Verlag Kurt Liebig, Schmieheim, 2006, ISBN 3-938715-02-2.
- Andy Warhol, Stephen Shore, Nat Finkelstein und Billy Name: The Index Book. Black Star Random House, New York 1967.
- Andy Warhol: A: A Novel. Grove Press, New York 1968; Neuauflage Virgin Books, 2005, ISBN 0-7535-1081-2.
- Andy Warhol: The Philosophy of Andy Warhol (From A to B and Back Again), Harcourt Brace Jovanovich, New York, London 1975, ISBN 0-15-189050-1.
- Andy Warhol und Bob Colacello: Exposures. New York/London 1979, ISBN 0-09-139200-4.
- Andy Warhol und Pat Hackett: Popism. The Warhol ’60s, Harcourt Brace Javonovich, New York, London 1980, ISBN 0-15-173095-4.
- Andy Warhol: America. Harpercollins, New York 1985, ISBN 0-06-096004-3.
- Andy Warhol und Pat Hackett: Das Tagebuch. Droemer Knaur, 1989, ISBN 3-426-26429-3 (deutsch, OT: The Andy Warhol Diaries)
- Andy Warhol: Die Philosophie des Andy Warhol von A bis B und zurück. Neuauflage 2006, Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-596-17315-0.
- Andy Warhol und Truman Capote: Ein Sonntag in New York. Gatza, Berlin 1993, ISBN 3-928262-14-9.
- Andy Warhol, Suzie Frankfurt: Wild Raspberries. New York 1959; Neuauflage Little, Brown and Company, 1997, ISBN 0-8212-2340-2 (englisch).
- Werkverzeichnisse
Andy Warhol betraute 1977
Thomas Ammann damit, sein Werkverzeichnis herauszugeben. Die Veröffentlichung verzögerte sich bis 2002, der dritte Band erschien 2010.
Literatur
- Willi Blöß, Annette Schulze-Kremer: Andy Warhol – Die Fabrik. Flotainment Verlag, Aachen 2003, ISBN 3-936877-01-7.
- Victor Bockris: Andy Warhol. Heyne, München 1991. ISBN 3-546-41393-8.
- David Bourdon: Warhol. DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-2338-7.
- Isabelle Dufresne (Ultra Violet): Andy Warhol Superstar. Lübbe, Bergisch Gladbach 1988, ISBN 3-7857-0535-2.
- Steven Bluttal, Dave Hickey et al.: Andy Warhol Giant Size. Phaidon Press, London 2009 [Erstausgabe 2006], ISBN 978-0-7148-4980-5 (englisch); deutsche Übersetzung bei Phaidon, Berlin 2008, ISBN 978-0-7148-5846-3.
- Klaus Honnef: Andy Warhol 1928-1987. Kunst als Kommerz. Taschen, Köln 2008, ISBN 978-3-8228-6378-7.
- Isabel Kuhl: LIVING_ART: Andy Warhol. Prestel Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7913-3738-8. (Reihe LIVING_ART)
- Michael Lüthy: Andy Warhol. Thirty Are Better Than One. Insel, Frankfurt/M. 1995, ISBN 3-458-33459-9 (online als PDF auf michaelluethy.de)
- Kynaston McShine et al.: Andy Warhol Retrospektive. Prestel, München 1994 [Erstausgabe 1990], ISBN 3-7913-0918-8. (Zur Ausstellung Andy Warhol, Retrospektive im Museum Ludwig, Köln)
- Stefana Sabin: Andy Warhol. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 978-3-499-50485-3.
- Stephen Shore (Fotos), Lynne Tillman (Text): The Velvet Years. Warhols’s Factory 1965-67. Pavilion Books, 1995, ISBN 1-85793-323-0 (englisch)
- Annette Spohn: Andy Warhol. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-518-18227-7.
- Nina Tessa Zahner: Die neuen Regeln der Kunst. Andy Warhol und der Umbau des Kunstbetriebs im 20. Jahrhundert. Campus, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-593-38038-4.
Filme
- Kim Evans: Andy Warhol, 77 Min., Arthaus Musik GmbH 2008 (1987), ISBN 978-3-939873-24-2 (mehrsprachig)
- Ric Burns: Andy Warhol: A Documentary Film, USA 2006 (dt. Fassung: Andy Warhol - Godfather of Pop), 230 Min.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die amerikanische Kongressbibliothek nennt in der Personeninformation abweichend Forrest City in Pennsylvania als Geburtsort.
- Stefana Sabin: Andy Warhol, Rowohlt, 1992, S.10f/140
- Zitiert nach Andy Warhol Museum, Pittsburgh
- Stefana Sabin: Andy Warhol, Rowohlt, 1992, S. 10 f
- Stefana Sabin: Andy Warhol, Rowohlt, Reinbek 1992, S. 20
- Kynaston McShine et al.: Andy Warhol Retrospektive, Prestel, München 1990, ISBN 3-7913-0918-8, S. 404
- www.warholstars.org
- Susanne Anna (Hrsg.): Joseph Beuys, Düsseldorf. Hatje Cantz, Stadtmuseum Düsseldorf, 29. September bis 30. Dezember 2007, Ostfildern 2008, S. 168 f.
- Paola Santamaria: Lucio Amelio 1931–1949. In: Michele Bonuomo (Hrsg.): Warhol Beuys. Omaggio a Lucio Amelio, ISBN 978-88-202-1862-1, S. 211
- «Andy Warhol: Das Tagebuch» von Pat Hackett (1989) bei Droemer Knaur München, ISBN 3-426-26429-3 (deutsch)
- Philip Ursprung: Die Kunst der Gegenwart. 1960 bis heute. C. H. Beck, München 2010, S. 24).
- Bill Vidonic: John Warhola, brother of Andy Warhol, dies at 85, Pittsburgh Tribune-Review, 25. Dezember 2010
- Victor Bockris: Andy Warhol. Heyne, München 1991, S. 376f.
- http://www.dangerousminds.net/comments/the_andy_warhol_monument_unveiled/
- FAZ vom 28. August 21010, Seite 35
- Warhol in Lübeck
- David Bourdon, Pat Hackett
The creative Adult ist the Child who survived,
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