Online-PR oder Online-Public Relations ist eine Form der
Öffentlichkeitsarbeit, bei der das Publikum nicht über Rundfunk- und Printmedien erreicht wird, sondern über das
Internet. Unter Online-PR wird auch das Herstellen von Öffentlichkeit für
Websites verstanden. Beim Sonderfall der Online-
Pressearbeit werden Unternehmensinformationen an Online-Redaktionen, Presseportale und Webverzeichnisse (
Blog-,
Link-,
RSS-Verzeichnisse) distribuiert.
Durch Online-PR ändert sich die klassische
Pressearbeit. Dabei spielt auch die
Suchmaschinen-Optimierung
eine nicht unbedeutende Rolle. Wie jede PR soll auch die Online-PR dazu
beitragen, dass eine Organisation oder ein Projekt von der
Öffentlichkeit wahrgenommen und wertgeschätzt wird.
Bedeutung als Informationsquelle
Strategische Online-PR umfasst die Kommunikationsaktivitäten von
Unternehmen, Non-Profit-Organisationen, Behörde und anderen
Organisationen im Internet, die der Handlungskoordination mit internen
und externen Stakeholdern und der Interessenklärung dienen.
[1]
Eine Grundaufgabe der Online-PR ist das Bereitstellen von Information, die für die Bezugsgruppe (
Stakeholder)
relevant ist: für Mitarbeiter, Journalisten, Investoren, Nachbarn, aber
auch für (potenzielle) Kunden. Hierzu können Organisationen
monologische oder dialogorientierte Kommunikation beginnen oder sich an
der Kommunikation Dritter beteiligen.
Da das Internet häufig erste Anlaufstation ist, wenn jemand
Informationen – beispielsweise zu einem Unternehmen, einem Produkt oder
einem Verein – sucht, kommt der Online-PR zunehmend Bedeutung zu.
Wichtig ist dabei, dass das Unternehmensprofil onlinegerecht
präsentiert wird (Verzicht auf grelle Farben, geordnete Textstruktur),
aber die eigenständige
Corporate Identity des Unternehmens dabei nicht verloren geht.
Besondere Lösungen für Online-PR
Ziel ist, den Bezugsgruppen die für sie relevanten Informationen
jederzeit und aktuell zugänglich zu machen. Häufig werden hierzu
spezielle Themen- oder Zielgruppen-Portale innerhalb von Websites
eingerichtet. Gelegentlich werden Websites zu bestimmten Fachthemen auf
so genannten Microsites, also losgelöst von der Unternehmenswebsite,
aufbereitet.
Dialog mit den Zielpersonen
Im Rahmen der Online-PR wird das Internet als Distributionskanal
verwendet, beispielsweise, um Presseinformationen, Geschäftsberichte
oder andere PR-Produkte kostengünstig zu verbreiten. Durch die
multimediale Aufbereitung von PR-Produkten (z.B. von Kundenmagazinen)
kann ein höherer Erlebniswert geschaffen bzw. eine große
Informationstiefe werden. Neben solcher einseitiger monologischer
Kommunikation (also dem Bereitstellen von Informationen) kann Online-PR
auch einen Dialog mit Bezugsgruppen herstellen bzw. unterstützen. Dabei
kann das Internet beispielsweise im Rahmen einer mehrmedialen
PR-Kampagne ein Kommunikationskanal mit Feedbackmöglichkeit sein und
andere PR-Instrumente ergänzen. Möglich ist aber auch, den Dialog mit
Bezugsgruppen vorwiegend im Internet zu pflegen. Traditionell geschieht
dies in Foren oder Gästebüchern. Seit etwa 2005 wird in der PR-Forschung
intensiv über die Veränderung der Öffentlichkeit durch Social Media
(also z.B. Weblogs, Videosites, Social Networks, Microblogging)
diskutiert. Neuere Strategien der Online-PR schließen Strategien ein, in
dem durch Social Media entstandenen vormedialen Raum zu kommunizieren.
Entscheidend dabei ist, ob es gelingt, dort Nutzen zu stiften und
Beziehungen aufzubauen. Diese Überlegung geht einher mit einer
veränderten Auffassung von PR allgemein: PR wird hierbei vor allem als
Investition in Reputationskapital gesehen, weniger als direktes
Marketinginstrument. Typische Maßnahmen von Online-PR im vormedialen
Raum sind
Corporate Blogs,
das Schaffen von eigenen Communitys oder Fansites innerhalb großer
Social Networks wie Facebook oder MySpace oder Channels auf
Videoplattformen.
Siehe auch
Literatur
- Marcel Bernet: Social Media in der Medienarbeit. Online PR im Zeitalter von Google, Facebook & Co., Wiesbaden 2010
- Gabriele Hooffacker: Online-Journalismus. Texten und Konzipieren für das Internet. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis. 3. Auflage. Econ, Berlin 2010, ISBN 978-3-430-20096-7, (Beispiele und aktuelle Ergänzungen zum Buch)
- Gabriele Hooffacker / Peter Lokk: Pressearbeit praktisch. Journalistische Praxis, Econ, Berlin 2011 Website zum Buch mit weiterführenden Informationen zum Beruf
- Christiane Plank: Public Relations crossmedial. Potentiale nutzen - Ein Praxisratgeber, Bremen (Viola Falkenberg-Verlag) 2011, ISBN 978-3-937822-47-1
- Dominik Ruisinger: Online Relations. Leitfaden für moderne PR im Netz (2. Aufl), Stuttgart 2011 (Schäfer Poeschel)
- Ansgar Zerfaß/Thomas Pleil (Hg.): Handbuch Online-PR. Strategische
Kommunikation in Internet und Social Web, Konstanz 2012 (UVK), ISBN 978-389669-582-6
Weblinks
Belege
- Siehe:Zerfaß/Pleil 2012, S. 47.
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