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Sonntag, 20. Mai 2012

M.C. Escher Documentary





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Mittwoch, 16. Mai 2012

Zeichnung

 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Vitruvianische Mann von Leonardo da Vinci (Feder und Tinte 1509)
Der Vitruvianische Mann von Leonardo da Vinci (Feder und Tinte 1509)

 
Eine Zeichnung ist ein Bild, das ein Motiv in vereinfachender Weise mit Linien und Strichen darstellt. Das unterscheidet die Zeichnung von der Malerei, die ein Motiv durch den Einsatz von Farben und Tonwerten darstellt. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich als Fachausdruck für alle nicht-malerischen zweidimensionalen Darstellungen der Ausdruck Grafik etabliert. Darin kommt auch zum Ausdruck, dass „zeichnen“ begriffsgeschichtlich mit „Zeichen“ verwandt ist. Zur Grafik zählen neben der Zeichnung auch Drucke, Mosaike und Sgraffito.

Nach der klassischen Auffassung betont eine Zeichnung im engeren Sinne die Umrisslinien eines Motivs. Diese Linien können mit Hilfe von weiteren Strichen (Schraffuren) ergänzt werden, um einen räumlichen Eindruck zu erzeugen. Die Darstellung ist dabei entweder monochrom oder verwendet vorgegebene Farben, die nicht vor dem Auftragen zusammengemischt werden. Heute kommen in der künstlerischen Zeichnung allerdings zahlreiche Mischtechniken zum Einsatz, durch die in der Praxis die akademische Grenze nicht immer eindeutig zu ziehen ist. Bereits die Pinselzeichnung setzt neben Linien und Strichen die Lavierung als Darstellungsmittel ein.

In der Regel ist die künstlerische Zeichnung eine Handzeichnung (auch Freihandzeichnung). Zeichnungen können aber auch mit Hilfsmitteln (Lineale, Schablonen) gestaltet werden; oft ist dies bei technischen Zeichnungen der Fall.

Geschichte

Anfänge


Die Anfänge der Zeichnung fallen mit dem Beginn der menschlichen Kulturgeschichte zusammen. Älteste Zeugnisse sind Felszeichnungen aus der Zeit von ca. 20.000 v. Chr.. Motive sind vor allem die Jagd, der Krieg und vermutlich magische Symbole. Es wird angenommen, dass diese Werke insgesamt religiös-magischen Ursprungs sind, etwa um Einfluss zu nehmen auf den Ausgang der Jagd oder kriegerische Auseinandersetzungen. Neben in den Fels geritzten Zeichnungen haben die urzeitlichen Maler Holzkohle, und aus Erden und Pflanzen gewonnene Mal- und Zeichenmittel wie Ocker verwendet. Bedeutende Funde stammen aus dem spanischen Altamira und dem französischen Lascaux.

Alle späteren Hochkulturen haben Werke hervorgebracht, die auf der Verwendung von Linien beruhen. Oft stehen diese Werke entweder in enger Verbindung mit der Entwicklung der Schrift oder sind formalisierte Zeichen und Symbole ohne individuellen Ausdruck. Eine bedeutsame Weiterentwicklung erfährt die Zeichnung ab etwa 3000 v. Chr. in Ägypten und später im Römischen Reich mit dem Fresko, einer dekorativen Wandmalerei, die oft Spuren von Vorzeichnungen aufweisen. Zeichnerische Entwürfe für solche Fresken sind auf Tonscherben (Ostraka) überliefert. Ab 1000 v. Chr. werden Tonvasen zu einem bedeutenden Zeichnungsträger, insbesondere in der attischen Kultur. Zunächst wurden Linien in den unbehandelten Ton geritzt. Aus späterer Zeit finden sich aufwendig gestaltete Zeichnungen auf weiß grundierten Gefäßen. Aus der schriftlichen Überlieferung ist bekannt, dass ab 500 v. Chr. im gesamten Mittelmeerraum Zeichnungen auf grundiertem Holz und mit Silberstift auf Pergament angefertigt wurden. Weil das Material aber leicht vergänglich ist, sind keine Beispiele überliefert.

Mittelalter

Mittelalterliche Buchmalerei aus dem Heidelberger Sachsenspiegel, um 1300
Mittelalterliche Buchmalerei aus dem Heidelberger Sachsenspiegel, um 1300

 
Im Mittelalter hat die Zeichnung nicht nur Bedeutung als Mittel des Entwurfs für Malerei, Skulptur und Architektur, sondern gewinnt insbesondere in der Buchmalerei einen neuen Entwicklungshöhepunkt. Allerdings bleibt sie in ihrer Funktion eingebunden, ist also nicht selbstständiges Kunstwerk. Wichtigster Ausdruck der Zeichenkunst sind Miniaturen und Marginalzeichnungen am Rande wertvoller Handschriften. Die meisterhafte Beherrschung findet ihren Ausdruck insbesondere in den Handschriften iroschottischer und italienischer Klöster und Abteien. Eines der wichtigsten Dokumente ist das irische Book of Kells aus dem 9. Jahrhundert. Mit der Möglichkeit der Papierherstellung, das ab dem 14. Jahrhundert zunehmend an die Stelle des teuren Pergaments tritt, werden Studien und Übungszeichnungen möglich. In den europäischen Malschulen sind Meisterzeichnungen und Skizzenbücher weit verbreitet, die den Schülern als Vorlagen für ihr reproduzierendes Schaffen nach den Malregeln des jeweiligen Meisters gelten. Obwohl für die mittelalterlichen Buchillustrationen die Bezeichnung Malerei üblich ist, handelt es sich in der Regel um kolorierte Zeichnungen, bei deren Erstellung Zeichner (Adumbrator) und Maler (Illuminator) nacheinander die Illustration erstellten.

 

Neuzeit

Im 15. Jahrhundert beginnt die Zeichnung an Eigenständigkeit zu gewinnen. Die wichtigste ästhetische Neuerung dieser Zeit ist die Entwicklung der Zentralperspektive, die einhergeht mit einem neuen Bemühen um realistische Darstellung. Die Antike und ihre Kunstwerke werden zum ästhetischen Ideal erhoben (Renaissance). Der Zeichnung kommt hier als Mittel des Studiums und als Entwurfsmedium eine besondere Bedeutung zu. Zudem wird sie zu einem beliebten Sammlerobjekt, was die reichhaltige Überlieferung seit dieser Zeit erklärt.

Einen neuen Höhepunkt erreicht die Zeichnung in der italienischen Renaissance und insbesondere im Manierismus. Viele Zeichnungen sind in Skizzenbüchern enthalten, was darauf verweist, dass die Zeichnung das bevorzugte Medium für bildliche Studien war. In der Regel wird auf Papier gezeichnet, wobei Silberstift, Kohle, Rötel und weiße Kreide zu den wichtigsten Zeichenwerkzeugen zählen. Auch Feder, Pinsel und Tinte werden verwendet. Stilistisch lassen sich deutliche Unterschiede zwischen Nord- und Südeuropa ausfindig machen. Während in Südeuropa das künstlerische Leitmedium die Malerei ist, sind es in Nordeuropa in besonderer Weise Drucke und Stiche. In den Zeichnungen aus Deutschland und Holland ist dieser Einfluss unverkennbar. In Barockzeit und im Rokoko dominiert aber auch im Norden die Malerei den Zeichenstil. Bedeutendster Zeichner diese Zeit ist Rembrandt, der über 2000 Zeichnungen hinterlassen hat, meist Studien und Entwürfe.

Im 18. Jahrhundert geht ein neuer Entwicklungsimpuls für die Zeichnung von der Neuentwicklung von Buntkreiden und Pastellfarben. Vor allem Antoine Watteau hat mit diesen neuen Medien experimentiert und eine prägende Formsprache entwickelt. Beliebte Sujets sind Porträtstudien – Ausdruck der bürgerlichen Betonung des Individuums – und Landschaftszeichnungen. Die Zeichnung gewinnt immer stärker an unterschiedlichen gestalterischen Elementen. Ausdruck dafür ist zum Beispiel die enge Verbindung von Zeichnung und Aquarell.


Gunter Böhmer: „Zirzensische Szene“ 1981 (Tuschzeichnung)
Gunter Böhmer: „Zirzensische Szene“ 1981 (Tuschzeichnung)

Moderne

Porträtstudie Max Slevogt von Emil Orlik, Bleistiftzeichnung, 1917
Porträtstudie Max Slevogt von Emil Orlik, Bleistiftzeichnung, 1917

 
Die moderne Zeichnung seit Ende des 19. Jahrhunderts ist geprägt durch eine große Freiheit in der Wahl zeichnerischer Mittel. Die Grenze zwischen Malerei und Zeichnung verwischt umso stärker, als die farbliche Gestaltung etwa mit Hilfe von Pastellfarben und Kreiden oder die plastische Gestaltung durch Verwischen und Verreiben die Eindeutigkeit der Linie in den Hintergrund treten lassen. In einigen Richtungen, etwa dem Pointillismus und Impressionismus, scheinen zeichnerische Mittel ganz zu verschwinden. Im Expressionismus weicht die Linie dem ausdruckstarken, dramatischen Strich. Auf der anderen Seite finden sich zum Beispiel bei Pablo Picasso Gemälde, die aus nichts weiter als der Linie aufgebaut sind. Ob ein Bild Zeichnung oder Malerei ist, lässt sich mit Hilfe der klassischen Kriterien nicht mehr eindeutig beantworten. Das aber ist gerade ein Ziel der unterschiedlichen Kunstbewegungen bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Die akademischen Formregeln sollen nicht mehr ohne weiteres gelten.

Obwohl einige bedeutende Künstler seit Ende des 19. Jahrhundert immer wieder Zeichnungen produziert haben, spricht man aufgrund der Uneindeutigkeit der zeichnerischen Mittel von einer Krise der Zeichnung in der Moderne. Die ästhetische Hochkultur konzentriert sich auf die klassischen Modi Malerei, Skulptur und Architektur. Als eigenständiges Medium erlangt die Zeichnung Bedeutung vor allem in der Populärkultur, zum Beispiel in Gestalt der Karikatur und des Comic. Dessen ungeachtet ist die zeichnerische Produktivität seit Ende des Zweiten Weltkriegs ungebrochen. Zeichner wie Alberto Giacometti, Horst Janssen, Gunter Böhmer und A. R. Penck haben auf ihre Weise neue Impulse für die moderne Zeichnung gegeben.

Ostasiatische Zeichenkunst

Japanische Tuschmalerei von Sesshū Tōyō
Japanische Tuschmalerei von Sesshū Tōyō

 
Im ostasiatischen Raum, insbesondere in China und Japan, hat sich seit der Tang-Dynastie (6. Jahrhundert) eine Zeichenkunst entwickelt, die sich nur bedingt in den europäischen Kategorien von Zeichnung und Malerei einordnen lässt. Diese sogenannte Tuschmalerei ist aus der chinesischen Kalligrafie entstanden und entsteht unter der Verwendung von Pinseln und schwarzer Tusche bzw. Ruß. Als Zeichentechniken dominieren die Pinselzeichnung und die Lavierung, weshalb der ostasiatische Tuschestil oft mit dem Aquarell verglichen wird.

Als Begründer gilt der chinesische Dichter und Kalligraph Wang Wei. Ausgehend vom Pinselstrich beim Schreiben von Schriftzeichen entwickelte er eine Zeichentechnik, die eine Landschaft auf ihre wesentlichen Linien und Schattierungen reduziert. Bis ins 11. Jahrhundert (Song-Dynastie) wird die Technik immer weiterentwickelt und verfeinert. Es entwickelt sich ein reichhaltiges Formenvokabular, mit dem die Motive dargestellt werden. Ab dem 12. Jahrhundert treten neben das Landschaftsmotiv weitere Naturmotive und zunehmend auch Detailstudien. Oft werden kalligrafierte Gedichte in die Bildgestaltung miteinbezogen.
Die Tuschezeichnung steht von Anfang an in enger Verbindung mit dem Chan-Buddhismus und ist deshalb zugleich eine Meditationsübung. Ab dem 13. Jahrhundert bringen japanische Mönche, die in China den Chan-Buddhismus studierten, die Tuschezeichnung nach Japan, wo sie unter dem Namen Sumi-e zu einem wichtigen Bestandteil des Zen-Buddhismus wurde. Wie in China waren die meisten Zeichner keine Künstler, sondern Mönche und Priester. Zunächst bleibt der japanische Stil dem chinesischen sehr ähnlich, insbesondere was das Formenvokabular betrifft. Mit Sesshū Tōyō (1420–1506), auch er ein Zen-Priester, entwickelt sich allmählich ein eigener, japanischer Stil heraus, der die klassischen Darstellungsformen zurücklässt und zunehmend realistische Abbildungen anstrebt. Mit Sesshu wird Sumi-e zu einer eigenständigen Kunstform, die allerdings den Zen-Hintergrund nie ganz verlässt.

Die asiatische Tuschzeichnung hat auf die europäische Zeichnung und Malerei spätestens seit dem Impressionismus eine starke Faszination ausgeübt. Maler und Zeichner wie Degas, Monet, Picasso bis hin zu Horst Janssen haben sich in ihren Werken deutlich von der Tuschezeichnung inspirieren lassen und selbst Werke insbesondere im Sumi-e-Stil geschaffen.

 

 

Theorie

Beispiel einer Skizze (von Charles-Alexandre Lesueur, 1831)
Beispiel einer Skizze (von Charles-Alexandre Lesueur, 1831)

 
Die Zeichnung betont die Linienführung und Umrisse eines dargestellten Gegenstandes. Dabei ist die Linie als künstlerisches Mittel selbst abstrakt. Insofern die Zeichnung Gegenstände naturalistisch, d. h. „nach der Natur“ darstellt, reduziert der Zeichner die Natur auf das für das Auge Wesentliche der Wahrnehmung. Abstraktion und Reduktion von visuellen Information auf die bloße Kontur ist eine bedeutende intellektuelle Leistung. Deshalb gilt die Schule der Zeichnung gemeinhin auch als Grundschule des aufmerksamen und genauen Sehens.

Dennoch ist der eigenständige Wert einer Zeichnung erst seit dem 15. Jahrhundert allmählich erkannt worden. Zwar galt bereits in der mittelalterlichen Kunstlehre die Zeichnung als eine Grundlage der Kunst, aber sie war nur Mittel der Einübung und des Erlernens, kein autonomes Kunstwerk. Unklar war in der theoretischen Bewertung der Zeichnung im Verhältnis zur Malerei, was grundlegendere Bedeutung hat: die Entwicklung des Bildes aus der Linie oder aus der Farbe. Überlieferte Zeichnungen aus dieser Zeit sind Skizzen, Entwürfe, Studien und Vorstudien zur Malerei. Dass überhaupt Zeichnungen überliefert sind, ist dem Umstand zu verdanken, dass diese Zeichnungen als Geschenkblätter sehr beliebt waren, insbesondere wenn sie von berühmten Malern stammten oder Vorstudien berühmter Werke waren. An der grundlegenden Wertung hielt man allerdings fest: Die theoretische Betrachtung ging von einem Zwei-Stufen-Modell aus, nämlich der Idee für ein Bild, wie sie sich in einer skizzierten Zeichnung niederschlägt und der Ausführung der Idee als der eigentlichen künstlerischen Leistung. Bedeutende Zeichner wie Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer haben in der Zeichnung in erster Linie eine Möglichkeit gesehen, sich ein Sujet systematisch zu erarbeiten, mit dem Ziel, diese Studien für die zweite Stufe, die Ausarbeitung etwa in einem Gemälde, zu verwenden. Als Zwischenschritt von der Idee zur Ausführung galt das Aquarell, das in der Kunsttheorie lange Zeit der Zeichnung selbst zu- und untergeordnet wurde, und zwar als nachträglich kolorierte Zeichnung.

Die Aufwertung der Zeichnung in der Kunsttheorie setzt mit Federico Zuccaros Überlegungen zum Verhältnis von Idee (concetto) und Zeichnung (designo) (1607) ein. Im Streit zwischen dem Primat der Linie und dem Primat der Farbe stellt er sich auf die Seite der Zeichner. Zuccari vergleicht die Zeichnung mit dem göttlichen Schöpfungsakt. Am Anfang der Schöpfung steht die Idee als einer Art innerer Zeichnung (concetto; Konzept). Dieser geistige Akt äußert sich in der Zeichnung (disegno), die in ihrer Ursprünglichkeit mit der Idee eins ist. Sie ist die notwendige äußere Gestalt der Idee. Die weitere künstlerische Ausgestaltung ist dann nur noch Zugabe und Vollendung. Zuccari nimmt mit seinen Äußerungen Stellung zu einem zunächst in der akademischen Kunst Italiens geführten Streit, der aber schon bald in ganz Europa geführt wird. Neben Italien ist ein Schwerpunkt der Auseinandersetzung Frankreich, wo sich für das Primat der Linie die sogenannten Poussinisten einsetzen, für das Primat der Farbe die Rubenisten.


Beispiel einer farbigen Zeichnung von Gustav Klimt
Beispiel einer farbigen Zeichnung von Gustav Klimt

 
Der akademische Diskurs mündet in eine allgemeine Anerkennung des Primats der Linie, mit der Folge, dass in der Zeichenlehre die Zeichnung zur Grundtechnik erklärt wird. Allerdings gibt es eine Tendenz, die Zeichnung auf Zeichentechnik zu verkürzen und ihr verstärkt wieder den Charakter der vorbereitenden Studie und Übung zuzuschreiben. Zugleich wird die Zeichnung aber auch zunehmend als eigenständiger künstlerischer Ausdruck anerkannt. Eine breite Sammlerbewegung tut ihr übriges, um die Zeichnung neben den akademischen Auseinandersetzungen auf dem sich entwickelnden Kunstmarkt zu etablieren. Es sind vor allen Liebhaber und Kenner, die im 18. Jahrhundert dem Eigenwert der linearen Darstellung zum Durchbruch verhelfen. Insbesondere Pierre-Jean Mariette betont in seinen Publikationen den besonderen Wert des Schwarzweiß-Kontrastes ohne Kolorierung. Mariettes Auffassung, der Strich lasse die Sache erkennen und arbeite damit das Wesentliche einer bildlichen Darstellung heraus, setzt sich allgemein durch und wird wegbereitend für die Aufwertung der Zeichnung als eigenständige Kunstgattung im 20. Jahrhundert.
Unterstützt wird dieser Prozess im 19. Jahrhundert durch die romantische Entdeckung des ästhetischen Reizes des Fragments. Das Fragment als das Abgebrochene und Unvollendete wird gerade in der Zeichnung entdeckt. Es birgt die genialische Ursprungsidee, die gerade deshalb fasziniert, weil sie unausgeführt bleibt. Statt dessen wird in der Zeichnung die Handschrift des Zeichners sichtbar: Man sieht ihm gewissermaßen bei der Arbeit zu. Bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel wird deshalb die Zeichnung als eine der höchsten Künste angesehen.

Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts bleibt es bei der theoretischen Unterscheidung von Zeichnung und Malerei. In der akademischen Bewertung behält die Zeichnung zudem ihren untergeordneten Rang. Die künstlerische Praxis beginnt sich aber zunehmend von den normativen Ansprüchen der akademischen Ästhetik zu lösen. Künstler wie Paul Cézanne beginnen damit, das Prinzip der Linie für die Zeichnung anzuzweifeln und entwickeln Zeichnungen aus farblichen Eindrücken heraus. Die alte Diskussion zwischen „Zeichnern“ und „Malern“, die nach dem Primat von Linie oder Farbe für die Malerei gefragt hatten, betrifft nun die Zeichnung selbst. Sie ist nicht mehr festgelegt auf lineare Darstellung und reduzierten Farbeinsatz. Die verschiedenen Kunstbewegungen am Anfang des 20. Jahrhundert nehmen diesen Ansatz auf, so dass die theoretische Grenze zwischen Malerei und Zeichnung zunehmend verwischt. In der gegenwärtigen ästhetischen Theorie wird das Fehlen einer Theorie der Zeichnung beklagt.

 

 

Zeichenmaterial

Verschiedene Zeichenmittel und -geräte
Verschiedene Zeichenmittel und -geräte

 

 

 

Zeichengründe

Zeichnungsträger kann grundsätzlich jede Fläche sein, auf der Zeichenmittel haften oder in die sich Linien einritzen lassen. Das war in der Höhlenkunst eine Felswand, später Holz-, Ton- und Steinplatten sowie bis ins Mittelalter hinein Leder und Pergament. In den meisten Fällen dient heute Papier als Träger von Zeichnungen. Dazu zählt auch farbiges oder farblich grundiertes Papier sowie Karton. Künstlerpapiere sind oft schwere Papiere mit deutlicher Textur, oft handelt es sich um spezielle Aquarell- oder Pastellpapiere oder um handgeschöpftes Papier.

 

Zeichenmittel

Bei den Zeichenmitteln unterscheidet man zwischen trockenen und flüssigen Zeichenmitteln. Zu den trockenen Zeichenmitteln zählen u.a. Graphit- und Metallminen, Kohle, verschiedene Kreiden und Wachs. Zu den flüssigen Zeichenmitteln gehören Gallustinte, Sepia (ein Farbstoff, der im 18. Jahrhundert auch für künstlerische Zwecke nutzbar gemacht wurde) und der aus Ruß hergestellte Bister. Zu nennen wäre noch Tusche, Acryl- und Ölfarben und außer den verschiedenen Aquarellfarben vor allem noch Deckweiß, das dem Höhen der Zeichnungen dient. Zum Auftragen vor allem der nassen Zeichenmittel werden verschiedene Zeichengeräte verwendet.

 

Zeichengeräte

Das am weitesten verbreitete Zeichengerät zum Auftragen trockener Zeichenmittel sind Graphit-, Blei- und Rötelstifte unterschiedlicher Härtegrade. Im 15. und 16. Jahrhundert verwendete man vorwiegend Silberstifte, später auch Minen aus Blei. Heute haben Bleistifte eine Mine aus Graphit, die von einem Holzmantel umgeben ist. Graphitstifte haben keine Holzummantelung, tragen aber zur besseren Handhabung einen Überzug aus Lack oder Kunststoff. Als Halter der Minen kommen außerdem technische Halter wie Druck- und Drehbleistifte zum Einsatz.

Auch Kohle und Conté-Stifte werden häufig in Holzummantelung oder mit speziellen Haltern verwendet, das gleiche gilt für Pastellkreiden. Öl- und Wachskreide wird dagegen oft bloß mit einer Papierummantelung verwendet. Auch hierfür gibt es allerdings spezielle Halter.

Flüssige Zeichenmittel (Tinten bzw. Tuschen) werden in der Regel mit Federn oder Pinseln aufgetragen. Als Federn kommen neben Bambusfeder- und Rohrfedern sowie Kielfedern vor allem Stahlfedern zum Einsatz. Bei technischen Zeichnungen werden vor allem Isographen verwendet. Prinzipiell lassen sich auch Faserstifte verwenden, allerdings sind die darin verwendeten flüssigen Zeichenmittel oft wenig lichtbeständig. Das gleiche Problem tritt bei Kugelschreibern, Füllfederhaltern und Kalligraphiefüllern zutage, da die verwendeten Tinten in der Regel nicht lichtecht sind und leicht ausbleichen.

Pinsel werden sowohl für das Zeichnen von Linien wie für Lavierungen, das heißt für malerische Techniken, verwendet. Meistens handelt es sich um feine Haarpinsel oder höherwertige Synthetikpinsel bzw. Mischungen aus beidem. Beliebt für die Pinselzeichnung sind vor allem sogenannte Chinesische Pinsel.

 

Technik

Beispiel für Linienzeichnung mit Schraffuren und Schattierung ("Schummern")
Beispiel für Linienzeichnung mit Schraffuren und Schattierung ("Schummern")

Unterschied: Schraffur und „Schummern“
Unterschied: Schraffur und „Schummern“

Tintenzeichnung mit Lavierung
Tintenzeichnung mit Lavierung

 

Die Linie

Grundtechnik der Zeichnung ist das Zeichnen einer Linie. Im reinen Konturenzeichnen markiert die Linie die Grenzen der Umrisse eines Gegenstandes und charakteristische Kontraste, wie sie sich zum Schatten ergeben. Ohne jede Schattierung lassen sich so die Grundzüge eines Gegenstandes festhalten, beispielsweise die Umrisse einer Frucht, die sich von ihrem Hintergrund abgrenzt, und Falten, die ja nichts weiter sind als kontraststarke Schatten. Auch bei nicht-gegenständlicher Darstellung ist die Linie das hervorstechende Merkmal, auch wenn in der modernen Zeichnung die Grenzen nicht immer eindeutig zu ziehen sind.

 

Geschichte der Linie

Die Linie als das spezifische Charakteristikum der Zeichnung hat historische Entwicklungen durchlebt: Obgleich die Linie als individuelles Markenzeichen jedes Zeichners anzusehen ist, gab es in der Renaissance einen allgemein anerkannte Linientyp, die „schöne“ Linie, die rund, schwingend oder kurvig war. Darüber hinaus existierten gerade und starre Linientypen im Bereich des architektonischen Zeichnens. Der volle Linienreichtum entstand mit dem Impressionismus, weil sich die Beziehung zum beschreibenden Gegenstand lockerte. Eine „Befreiung der Linie“ hin zur gegenstandslosen Zeichnung erfolgte erst im 19. Jahrhundert, etwa im Werk von Honoré Daumier. Die bis dahin dominante schön-kurvige Linie wurde nun um bisher als nicht bildwürdig erachtete eckige, sperrige und ruinöse Linientypen ergänzt. Neue Ausdrucksmöglichkeiten der Linie fanden sich überdies im Werk von Paul Klee und der expressiven Zeichnung Pablo Picassos.

 

Schraffur

Die Schraffur setzt den zeichnerischen Gedanken der Linie in der Fläche fort. Sie wird eingesetzt, um in der Zeichnung räumliche Effekte und unterschiedliche Tonwerte darzustellen. Dazu werden in gleichmäßigen Abständen dünne Linien in einem Winkel schräg zur Hauptlinie gezogen. In der reinen Zeichnung ist es verpönt, dabei die Linien so eng zu ziehen, dass sie verschmieren – zum Beispiel durch einen schräg gehaltenen Bleistift – weil damit die Grenze zu Malerei als einem flächigen Arbeiten überschritten wird. Man nennt das "schummern". Mittlerweile ist aber auch dieses flächige Arbeiten mit Graphit und Kohlestiften weit verbreitet.

Weitere Abstufungen in den Tonwerten lassen sich durch eine zweite Schraffur erzeugen, die leicht versetzt über die erste Schraffur gesetzt wird und deren Linien kreuzt. Man spricht deshalb auch von Kreuzschraffur. Mit dem Mittel der Kreuzschraffur lassen sich bei gleichbleibender Linienstärke viele verschiedenen Schattierungen und Tonwerte erzeugen. Besondere Bedeutung hat die Kreuzschraffur beim farbigen Arbeiten, weil durch verschiedenfarbige Schraffuren neue Farben erzeugt werden können.

 

Lavieren

Die Lavierung kommt bei flüssigen Zeichenmitteln als Technik zur Schattierung und Tönung zum Einsatz. Das klassische Einsatzgebiet ist das Lavieren von Tuschezeichnungen. Dazu wird die fertige Linienzeichnung durch stark verdünnte, wasserlösliche Tusche getönt. Wie beim Aquarell, von dem diese Technik übernommen wurde, arbeitet man von hellen zu dunklen Tönungen. Die Nähe von Aquarellmalerei und Zeichnung wird auch darin sichtbar, dass Zeichnung mit Hilfe von Aquarellfarben farblich eingetönt werden – entweder monochrom oder mit mehreren Farben. Zwar kommen in der Praxis zuweilen auch andere Farben zum Einsatz, aber Aquarellfarben und wasserlösliche Tinten eignen sich vor allem deshalb, weil sie transparent oder zumindest nur teilweise opak sind und dadurch den Eindruck vermeiden, bloß nachträgliche Eintönungen bzw. -färbungen zu sein.

Kombinierte Techniken

Skizzenzeichnung mit Weißhöhungen von William Adolphe Bouguereau
Skizzenzeichnung mit Weißhöhungen von William Adolphe Bouguereau

 
 
Viele Künstler überschreiten die Grenzen, die bestimmten Zeichentechniken gesetzt sind, indem sie unterschiedliche Zeichen- und Maltechniken miteinander kombinieren. Klassische Beispiele sind kombinierte Graphit- und Tuschezeichnungen, mit Tusche lavierte Bleistiftzeichnungen oder Tusche- und Bleistiftzeichnungen mit Aquarelltechniken. Auch das Höhen, also das Setzen von Glanzlichtern durch den Einsatz von Deckweiß gehört zu den klassischen Methoden.

Je stärker die Grenzen zwischen Malerei und Zeichnung verwischt wurden, desto stärker kamen auch flächige Malmethoden zum Einsatz. Dazu gehört zum Beispiel das Schattieren mit Hilfe des „Schummerns“. Schummern heißt, mit einem Graphit- oder Kohlestift großflächig vermalen, statt zu schraffieren. Auch das nachträgliche Verwischen mit dem Finger oder einem speziellen Wischer (Estompes) oder das Polieren mit einem weißen Stift bzw. einem Polierstift gehören dazu. Umgekehrt werden in der Malerei ursprünglich klassische Zeichenmethoden eingesetzt, und zwar nicht nur als Vorskizze, sondern bereits als Ausführung. In der Aquarellmalerei kommt häufig die Pinselzeichnung zum Einsatz.

Weitere Beispiele für kombinierte Techniken sind die Collage, Sgraffito und verschiedene Nasspinseltechniken.

Herausragende Zeichner der Kunstgeschichte

Literatur

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Kategorie Zeichnungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiversity Wikiversity: In diesem Bereich ist Platz für Fragen zum Thema Kunst. – Kursmaterialien, Forschungsprojekte und wissenschaftlicher Austausch


Quelle: Wikipedia






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Aktzeichnen

Unter Aktzeichnen versteht man die bildnerische Darstellung des nackten menschlichen Körpers. Als Vorlage wird in der Regel ein lebendes Modell gewählt, seltener eine Statue. Die Abbildung des unbekleideten Körpers ist eine schwierige künstlerische Aufgabe und dient oft als Übung für Proportionsstudien. Das Ergebnis des Aktzeichnens bezeichnet man als Akt.


Maler und Modell
Maler und Modell 


 

Ort und Teilnehmer

Aktzeichensaal
Aktzeichensaal




Aktzeichnen findet außer an Kunstakademien in der Regel im Rahmen eines Kurses statt, der von einem Künstler, einer Zeichenschule oder einer Volkshochschule angeboten wird. Die Sitzordnung im Aktzeichensaal ist je nach Raumgröße und Zuschnitt unterschiedlich. Meistens werden die Plätze kreisförmig um das sich in der Mitte befindliche Modell verteilt, doch sind auch halbkreisförmige oder andere Gruppierungen möglich.

Die Teilnehmer können je nach Belieben sitzen und mit Hilfe eines stabilen Zeichenbretts arbeiten. Andere bevorzugen es, an einer Staffelei zu stehen. Weniger günstig ist das Malen auf einer waagrechten Tischplatte im Sitzen, da so die Proportionen nicht im richtigen Verhältnis gesehen werden können. Im Raum befinden sich außer einem Stuhl und einer Liege für das Modell manchmal eine Vorrichtung zur Fixierung der Stellung sowie ein künstliches Skelett zur Analyse des Bewegungsapparats. Wichtig ist eine Heizmöglichkeit, da große Säle meist zu kühl sind und nicht dem Wärmebedarf eines nackten Menschen entsprechen. [1] Eine Wasserstelle im Raum erleichtert das Malen mit Aquarellfarben, Tusche oder Tinte.

Zum Aktzeichnen gehen vorwiegend interessierte Laien und Hobbymaler mit unterschiedlichen Kenntnissen und Fähigkeiten, aber auch Künstler, die Skizzen als Selbstzweck oder Vorlage für ein geplantes Gemälde anfertigen.

Modell

Doppelakt
Doppelakt



Ein Modell ist eine Person, die anderen zum Zweck der Abbildung unbekleidet zur Verfügung steht. Anders als bei der Aktfotografie ist es nicht von Bedeutung, ob der Mensch jung und weiblich ist. Perfekte Körperformen sind kein Muss. Zwar sind Aktmodelle überwiegend junge Mädchen oder Frauen, doch bei den Teilnehmern sind auch Männer oder ältere Menschen geschätzt. Zum Studium der Muskulatur sind durchtrainierte Personen von Vorteil, aber keine Bedingung. Oft wird das Modellstehen als Teilzeitarbeit oder vorübergehende Tätigkeit ausgeübt, auch von Studenten aus Gründen des Nebenerwerbs. Manche Modelle bringen Requisiten mit wie einen Stab, einen Speer, ein Musikinstrument, einen Krug oder ein Tuch. Damit können ausgefallene und nicht alltägliche Stellungen eingenommen werden.[2] In der Regel ist Modellstehen sehr anstrengend, vor allem bei unbequemen und komplizierten Posen. Daher wird mit Ruhestellungen im Liegen oder Sitzen abgewechselt. Die Dauer variiert von Sekunden bis zu etwa 45 Minuten. Pausen dienen zur Entspannung der Muskulatur und zur Erfrischung.

Bei zwei gleichzeitig anwesenden Modellen ist eine gelungenes äußeres und inneres Zueinander wichtig. Kein Körperteil darf nach Möglichkeit vom Zeichnenden aus ganz verdeckt sein; der Doppelakt sollte Nähe und Entfernung, Trennung und Verbindung der Figuren verdeutlichen. Durch gut gewählte Überschneidungen entstehen optimale Brücken und Zwischenräume. [3]

Proportionen

Aktzeichnen ist ein figürliches Naturstudium, um die Proportionen und die Anatomie der menschlichen Gestalt kennenzulernen und künstlerisch umzusetzen. Dabei werden die Teile des Körpers in ihrem Aufbau, ihrer Funktion und ihrer Plastik betrachtet und dem Ganzen untergeordnet. Die Begrenzung auf einfache Formen erleichtert das Verständnis funktioneller Vorgänge des Knochengerüsts und zum Verhalten der Weichteile. Da jeder Mensch anders ist, gibt es keine starren Größenverhältnisse, doch ist die Kenntnis einer idealen Proportionslehre anfangs sehr dienlich.
Körper
Leonardo da Vinci: Der Vitruvianische Mensch
Leonardo da Vinci: Der Vitruvianische Mensch



Als erste wichtige Grundorientierung wird der Körper als gegliederte Ganzheit mit Haupt- und Nebenformen erkannt, die leicht einprägbar ist. Wie Leonardo da Vincis Vitruvianischer Menschzeigt, entspricht die Gesamthöhe eines Menschen der Breitenausdehnung mit ausgestreckten Armen, sodass er in einem Kreis oder ein Quadrat eingeschlossen werden kann.

Die Totalhöhe des Körpers vom Scheitel bis zur Sohle wird in acht gleich große Teile durch Horizontalachsen gegliedert, wobei der Abstand von einer Achse zur anderen einer Kopflänge (KL) entspricht.[4]
  • KL0 = Scheitel
  • KL1 = Kinn
  • KL2 = ungefähre Höhe der Brustwarzen
  • KL3 = Taille
  • KL4 = Schambein
  • KL5 = Mitte des Oberschenkels
  • KL6 = Kniespalt (Unterrand der Kniescheibe)
  • KL7 = Mitte des Unterschenkels
  • KL8 = Fußsohle [5]
Körperproportionen
Körperproportionen



Die größte Breitenausdehnung des Rumpfes in Hüfthöhe ist bei den Geschlechtern verschieden und beträgt bei der Frau etwa zwei Kopflängen, beim Mann weniger. Fettablagerungen am weiblichen Körper, wie an der Brust, am Bauch, in der Hüftgegend und am Oberschenkel bilden charakteristische Formen aus und prägen die individuelle Proportion.[6] Wichtig sind außerdem die skeletalen Messpunkte Gehörgangsöffnung, Schultergelenk, Ellenbogengelenk, Hüftgelenk, Kniegelenk und Sprunggelenk. [4] Der Schwerpunkt befindet sich zwischen dem ersten und zweiten Kreuzbeinwirbel. In der Profilansicht knickt der Oberkörper gegen das Becken mit einem flachen stumpfen Winkel nach vorne und hinten ab. Hüftregion und Brustkorb sind konstante Formen und können sich in ihrer Lage zueinander durch Beugung und Bewegung stark verändern.
Wegen der fundamentalen Wichtigkeit dieser architektonischen Struktur beginnt das Aktzeichnen in Anfängerkursen meistens mit der Höhengliederung der stehenden Gestalt durch die Horizontalachsen. Erst nach dem flächigen Anlegen der groben Körperformen erfolgt das Zeichnen des Umrisses, man baut die Figur also aus der Tiefe auf. Die Skelettformen sind dabei wichtiger als die Muskulatur, sodass es oft von Nutzen ist, stark vereinfachte Knochen als gerade Striche in die Umrisse einzuzeichnen, damit die Mechanik des Körpers verstanden wird. Außerdem ist die Aufschlüsselung der Figur in räumliche Formen wie Kubus, Kugel, Halbkugel und Walze hilfreich.
Kopf
Proportionen des Kopfes
Proportionen des Kopfes



Im Aktzeichnen wird üblicherweise auf die Ausgestaltung des Kopfes im Sinne einer Porträtstudie kein Wert gelegt. Dafür gibt es eigene Kurse, wie Studienkopf oder Porträtzeichnen. Die Länge des Kopfes von einem Achtel der Körpergröße ist jedoch eine wichtige Maßeinheit. Als Zusatzübung kann man sich auch mit den Proportionen des Schädels beschäftigen. Der kuppelförmige Hirnschädel und der vorne abgeflachte Gesichtsschädel formen den Kopf. Die Augenachse befindet sich in der Mitte der Kopfhöhe. Die Strecke vom Scheitel bis zum Kinn kann dreigeteilt werden. Die Nasenspitze reicht bis etwas unterhalb des zweiten Drittels, der Mundspalt liegt in der Mitte des unteren Drittels. Das Ohr erstreckt sich vom Augenoberlid bis zur Nasenspitze.[7] Diese Orientierungspunkte sind nur ungefähre Richtwerte, da es gerade beim Gesicht stark abweichende Proportionen und Physiognomien gibt. Durch Beugung, Streckung, Drehung und Neigung des Halses ergeben sich verkürzte Ansichten.[8]
Hand, Fuß, Torso
Entscheidend für das Gelingen einer Aktzeichnung ist das proportional korrekte Abbilden von Händen und Füßen. Die Hand reicht vom Kinn etwa bis zum Haaransatz. Der Fuß ist ungefähr so lang wie der Unterarm ohne die Hand. Wichtig bei beiden ist der skeletale Aufbau, um eine unklare und formlose Darstellung zu vermeiden. Torsos werden vor allem in der Bildhauerei gestaltet, aber auch beim Zeichnen kann die Konzentration auf die Körpermitte und deren Muskulatur als Übung dienen.

Stellungen

Ruhehaltung im Stehen, Sitzen und Liegen
Rückenansicht im Stand
Rückenansicht im Stand



Bei der geraden Standhaltung mit Verteilung des Körpergewichts auf beide Füße ist es wichtig, die Plastizität der einzelnen Körpermassen in der frontalen oder rückwärtigen Ansicht eindeutig herauszuarbeiten. In der Standbein-Spielbeinhaltung stellt sich das Standbein schräg, das Becken sinkt zur Erhaltung des Gleichgewichts nach der nicht unterstützten Seite und der Oberkörper biegt sich nach der Standbeinseite. Der Aufbau dieser Kontrapoststudie beginnt mit dem Ziehen einer senkrechten Linie vom Scheitel über den Schwerpunkt bis zur einseitig belasteten Sohle, um die Standfähigkeit überzeugend darzustellen.[9] Durch Körperverdrehungen, Heben oder Verschränken der Extremitäten und andere Haltungen entstehen Stauungen und Dehnungen. Die äußeren Formen sollten nicht einfach abgezeichnet werden, vielmehr geht es um die Verdeutlichung der Beziehungen zwischen ihnen. Eine Darstellung im Profil zeigt ein ganz anderes Bild des Körpers. Überschneidungen und Verkürzungen ergeben sich bei einem halbseitlichen Blickwinkel.
Die Sitzhaltung ermöglicht durch besondere Arm- und Beinstellungen vielfältige Gestaltungen. Die Bauchdecke wird gedehnt oder gestreckt, der Schultergürtel verhält sich unterschiedlich je nach Lage der Arme. Jede Körperhaltung hat im Übrigen nicht nur einen mechanischen, sondern auch einen psychischen Aspekt, wie Der Denker von Auguste Rodin zeigt.

In der Rückenlage sinkt die Bauchdecke ein. Beim weiblichen Modell geben die Brüste je nach Größe unter ihrem eigenen Gewicht nach. Durch Verdrehen von Becken oder Brustkorb ändern sich die Weichformen unterschiedlich nach ihrer Funktion. Bei Übergangsformen zwischen Sitzen und Liegen übernehmen Arm, Ellenbogen oder Gesäß Stützfunktionen, die nicht gestützte Seite verhält sich dagegen nachgiebig.
Bewegung und Dynamik
Bewegungsablauf
Bewegungsablauf



Ein Modell kann in einer Bewegungsposition nicht lange verharren. Rasch nacheinander folgende Haltungen lebhafter Gebärden werden häufig auf einem Blatt vereint. Oft herrscht ein gestörtes Gleichgewicht, bei dem der Körperschwerpunkt verlagert wird, dadurch entstehen Augenblicksdarstellungen von Schritt, Lauf oder Geste. Die Vorwärtsbewegung ist vor allem im Profil glaubhaft darzustellen im Sinne von gelassen, zögernd, schleichend oder geziert bis zu eilig, forsch, temperamentvoll, fröhlich oder tänzerisch.[10] Bewegte Posen bedeuten oft eine Überforderung für den Anfänger, der noch funktionelle und räumlich-körperliche Probleme mit den Proportionen hat. In dynamischen Stellungen ändern sich Lage und Form von Ober- und Unterkörper, durch Drehungen, Beugungen und andere Aktivitäten entstehen schwierig zu zeichnende Verkürzungen.

Bei Tanz, Sport und Spiel oder bei der Arbeit nimmt der Mensch jeweils charakteristische Haltungen ein. Es ist etwas anderes, eine Kiste hochzuheben, zu tragen, zu ziehen oder zu schieben, eine Treppe hinaufzugehen oder eine Leiter zu besteigen. Jedes Musikinstrument, jedes Werkzeug verlangt eine eigene Körperhaltung, wozu typische Bein-, Arm- und Handstellungen gehören. Schon mit einem einfachen Stab können vielfältige Tätigkeiten simuliert werden wie fechten, schießen, rudern, Speer werfen oder Holz hacken.[11]

Übungen

Akt in einem angedeuteten Raum mit Demonstrationsskelett
Akt in einem angedeuteten Raum mit Demonstrationsskelett



Vorzeichnen ist im Allgemeinen nicht erwünscht, der Schüler sollte den Körper des Modells sowohl räumlich wie auch umrisshaft unmittelbar begreifen. Viele Kursleiter schlagen spezielle Übungen vor, um das Vorstellungsvermögen zu schärfen, die Malhand zu lockern und flüssige Bewegungsabläufe zu gewährleisten. Gut geeignet hierfür sind rasche Stellungswechsel, wobei der Zeichner gezwungen ist, den Haltungsausdruck im Ganzen rasch zu erfassen und nur knappe lineare oder flächige Andeutungen aufs Blatt zu setzen. Anatomische Einzelheiten werden dabei zugunsten des Bewegungsausdrucks vernachlässigt, die Zeichnung nähert sich der Abstraktion. Ebenfalls zu mehr Beobachtungsfähigkeit führt es, das Modell nur kurz zu studieren und dann ohne weitere Betrachtung zu skizzieren. Dies ist auch mit geschlossenen Augen möglich, was manchmal zu dichteren Aussagen und besseren Formulierungen führt. Ein Malen aus der Vorstellung heraus, ganz ohne Modell, ist vor allem für Fortgeschrittene wichtig, die damit ihre innere Anschauung und Kenntnis der Proportionen überprüfen können.

Die Verknüpfung des Modells mit einem umgebenden Raum führt zu neuen Erkenntnissen. Dies reicht von der Einbindung der Figur in eine starre Form, etwa ein Rechteck, bis zur Ergänzung des Ambientes, also des Saales, der anderen Schüler oder des Demonstrationsskelettes. Um die Körperformen klar zu umreißen, ist die Darstellung als positive und negative Form eine gute Übung.[12] Bei einer kreisförmigen Anordnung der Malplätze ist es möglich, eine Stellung aus verschiedenen Blickrichtungen abzubilden.

Materialien und Techniken

Bleistifte unterschiedlicher Härtegrade eignen sich nicht nur zum Zeichnen vom Umrissen, sondern erlauben als Linienbündel oder Schraffur auch die Wiedergabe von plastischen Formen. Durch starken oder schwachen Druck und einen Wechsel von hell zu dunkel entsteht Raumtiefe. Zeichenkohle, Sepia- und Rötelstifte können zusätzlich weich verwischt werden. Der gleiche Effekt entsteht beim Auftragen von Kreidestaub mit dem Finger. Breitkantige Kohle- oder Graphitstücke gestatten die abstrahierende Darstellung von Flächen oder plastischen Formen. Klare Linien entstehen bei Feder- oder Filzstiftzeichnungen.

Andere Ausdrucksmöglichkeiten als der Stift bieten Pinsel in verschiedenen Stärken. Sie werden sowohl linear als auch flächig eingesetzt. Mit diesem Werkzeug werden Aquarell- und Deckfarben, Tinte, Tusche, Gouache- und Ölfarben aufgetragen, wobei man je nach gewünschter Wirkung mit viel oder wenig Wasser und Bindemittel arbeitet. Unterschiedlich starkes Aufdrücken oder das Malen mit einem halb trockenen Borstenpinsel ergeben abweichende Resultate. Mit Hilfe einer Zahnbürste und der Finger oder eines Siebes spritzt man flüssige Farben auf. Wachsmalstifte oder Ölkreiden eignen sich auch zur Ausspartechnik, wobei der Umriss mit der fetthaltigen Kreide angelegt und mit einer wasserlöslichen Farbe flächig übermalt wird. Mit einem Stempeldruck werden die Proportionen der einzelnen Körperteile gut veranschaulicht.[13]
Weiße, farbige oder schwarze Hintergrundpapiere sowie die Begrenzung auf wenige Tonwerte oder auf zwei Komplementärfarben ermöglichen variantenreiche Darstellungen. All diese Materialien und Techniken stellen nur einen kleinen Ausschnitt aus der Fülle der Möglichkeiten dar.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.shortnews.de: USA: Aktmodelle gehen in die Gewerkschaft - die Räume sind zu kalt., abgerufen am 22. März 2010
  2. Gottfried Bammes: Arbeitsbuch zur Künstleranatomie. S. 54-60
  3. Gottfried Bammes: Studien zur Gestalt des Menschen. S. 126 und 127
  4. Gottfried Bammes: Studien zur Gestalt des Menschen. S. 9
  5. Gottfried Bammes: Arbeitsbuch zur Künstleranatomie. S. 14 und 16
  6. Gottfried Bammes: Arbeitsbuch zur Künstleranatomie. S. 20
  7. Gottfried Bammes: Arbeitsbuch zur Künstleranatomie. S. 64
  8. David K. Rubins: Anatomie für Künstler. S. 18 und 19
  9. Gottfried Bammes: Arbeitsbuch zur Künstleranatomie. S. 33-40
  10. Gottfried Bammes: Studien zur Gestalt des Menschen. S. 32
  11. Gottfried Bammes: Arbeitsbuch zur Künstleranatomie. S. 55-59
  12. Gottfried Bammes: Studien zur Gestalt des Menschen. S. 29
  13. Gottfried Bammes: Studien zur Gestalt des Menschen. S. 23

Weblinks

 
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

  




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