Montag, 11. April 2011

Rötel

Rötel gehört zu den Mineralfarben und besteht aus einer weichen Mischung von Ton und Hämatit, (Fe2O3), einem Eisenoxidmineral.

Der rote Farbstoff Rötel wurde zur Färbung der Verstorbenen und ihrer Gräber in der Bandkeramik und in der Jamna- oder Ockergrabkultur verwendet. Daneben benutzte man die unterschiedlichsten Mineralien, nachgewiesen sind Ocker in Rixheim,Hämatit in Elsloo, Mangan in thüringischen Gräbern und eventuell Eisenhydroxid in Halle. Die Germanen benutzten Rötel, um Runen zu färben und ihnen damit für magische Zwecke Leben einzuhauchen. Die Griechen verwendeten Rötel als Farbe zum wasserfesten Anstrich von Schiffen. Die Römer verschönerten Häuser, Türpfosten und Deckenbalken mit Rötel.

Rötel wurde seit der Renaissance als Stift zum Zeichnen, vor allem für Skizzen und Entwürfe, verwendet, aber auch schon in derHöhle von Altamira bei Höhlenmalereien verarbeitet. Auch im Barock und Rokoko schätzten Künstler den rötlichen Farbstich. Die Rötelzeichnung ist nicht wischfest und muss fixiert werden. Heute ist sie weniger gebräuchlich.

Der Abbau von Rötel gehört zu den frühen Bergbauaktivitäten der Menschheit. So sind paläolithische Rötelgruben von der griechischen Insel Thasos, aus Polen, Tschechien und Ungarn bekannt.

Rötel eignet sich besonders für feine Strichzeichnungen, Porträts, Aktzeichnungen und figürliche Darstellungen. Das heute in der Kunst verwendete Rötel ist ein feinkörniges Mineralgemenge aus Tonblättchen (Schichtsilikaten), Quarz- und Feldspatkörnchen sowie Hämatit als Farbpigment. Im Handel wird Rötel in der Form von Vierkantstäbchen, als Mine für Klemmstifte und als Holzstift mit einem runden Kern aus Rötel angeboten.

 

Galerie

Skizze; Schule von da Vinci, 1517

Prähistorische Höhlenzeichnung in Cueva de Bacinete (Los Barrios)

Da Vinci: Selbstportrait, ca. 1512-1515

Füssli: Der Künstler verzweifelnd angesichts der Größe der antiken Trümmer, ca.1778-1780

Hans von Marées, Studie zu einem Gemälde,1887

Literatur

Chrysanthaki-Koukouli und Gerhard Weissgerber (1999): Prehistoric Ochre Mines on Thasos. Ergebnis Internationales Kolloquium Limenaria/Thasos (1995)

 

Weblinks

 Commons: Rötelzeichnungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Informationen zu Rötel auf Oberthal Tourismus

 

Quelle:  Wikipedia

 

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